Medien: Seligsprechung Johannes Pauls I. näher gerückt

Vatikanstadt (APA) - Der „33-Tage-Papst“ Johannes Paul I. rückt einer Seligsprechung näher. Die zuständige Kongregation im Vatikan habe am D...

Vatikanstadt (APA) - Der „33-Tage-Papst“ Johannes Paul I. rückt einer Seligsprechung näher. Die zuständige Kongregation im Vatikan habe am Dienstag einstimmig beschlossen, dem sogenannten „33-Tage-Papst“ den „heroischen Tugendgrad“ zuzusprechen, berichtet der Online-Dienst „Vatican Insider“ der italienischen Zeitung „La Stampa“ laut Kathpress.

Mit der Zuerkennung des „heroischen Tugendgrades“ wird ausgesagt, dass die betreffende Person nach menschlichem Ermessen ein Leben in besonders großer Liebe zu Gott und dem Nächsten geführt hatte. Wenn Papst Franziskus das entsprechende Dekret unterzeichnet, erhält Albino Luciani (1912-1978) den Titel „verehrungswürdiger Diener Gottes“ (venerabilis Dei servus). Für eine tatsächliche Seligsprechung müsste der Vatikan allerdings noch ein Wunder anerkennen, das auf ein Bittgebet zu Albino Luciani hin nach seinem Tod eingetreten sei. Dabei handelt es sich üblicherweise um eine medizinisch nicht erklärbare plötzliche Heilung. Für ein mögliches Wunder auf Fürsprache Lucianis sei ein Prozess in Buenos Aires bereits abgeschlossen, ein anderer noch im Gang, berichtete „Vatican Insider“.

In den vergangenen Tagen hatte ein Buch der Vize-Postulatorin im Seligsprechungsprozess, Stefania Falasca, für Aufsehen gesorgt. Sie zitiert ausführlich aus den Prozessakten, in denen sich auch Aussagen des Leibarztes von Johannes Paul I. zu dessen Tod befinden. Demnach klagte der Papst wenige Stunden vor seinem Tod am 28. September 1978 über starke Schmerzen im oberen Brustbereich, wollte aber keinen Arzt rufen lassen. Dies stützt die offizielle Darstellung, nach der Johannes Paul I. einem Herzinfarkt erlag. Das unerwartet frühe Ende des Pontifikats hatte Spekulationen über eine mögliche Ermordung wachgerufen.

Der Seligsprechungsprozess für Luciani, den früheren Patriarchen von Venedig, war im November 2003 in der norditalienischen Diözese Belluno, in der Lucianis Geburtsort liegt, eingeleitet worden.