Börse Frankfurt im Eröffnungshandel mit wenig Veränderung

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat der MDAX zur Wochenmitte ein weiteres Rekordhoch erreicht. Mit 27.151,83 Punk...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat der MDAX zur Wochenmitte ein weiteres Rekordhoch erreicht. Mit 27.151,83 Punkten stand der Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen im frühen Handel so hoch wie nie zuvor. Zuletzt belief sich das Plus auf 0,11 Prozent auf 26.960,00 Zähler.

Der Leitindex DAX startete zunächst ebenfalls mit moderaten Kursaufschlägen, die jedoch zuletzt beim Stand von 13.387,02 Punkten auf nur 0,06 Prozent zusammenschmolzen. Am Vortag hatte das Leitbarometer mit 13.525 zunächst eine weitere Bestmarke erreicht, zum Handelsende aber im Minus geschlossen. Die übergeordnete Jahresend-Rally bleibe intakt, Anleger sollten aber zwischendurch Gewinne mitnehmen, schrieb Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel.

Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es am Mittwoch um 1,02 Prozent auf 2.531,43 Punkte runter. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 stand 0,10 Prozent tiefer. Im Blick steht weiterhin die Bilanzsaison der Unternehmen.

Eindeutiger Spitzenwert im DAX waren die Titel von HeidelbergCement mit plus 4,7 Prozent nach Vorlage von Geschäftszahlen. Die Gewinnentwicklung des Baustoffkonzerns habe wieder an Schwung gewonnen, schrieb Analyst Phil Roseberg von Bernstein Research in einer ersten Einschätzung. Das operative Ergebnis (Ebitda) habe über der durchschnittlichen Markterwartung gelegen. Für die Papiere des Immobilienkonzerns Vonovia ging es nach Zahlen leicht nach unten. Die Titel des Versorgers E.ON legten nach Präsentation der Bilanz dagegen moderat zu.

Ebenfalls nach Vorlage von Zahlen verbuchten im MDAX die Anteile von Brenntag, Symrise und Schaeffler hohe Kursgewinne zwischen 4 und etwas mehr als 5 Prozent. Der Chemikalienhändler Brenntag habe erstmals seit mehreren Quartalen die Erwartungen übertroffen, kommentierten die Analysten von JPMorgan.

Innogy rückten um knapp 1 Prozent vor. Die RWE-Ökostromtochter und der britische Energiekonzern SSE wollen ihr britisches Privatkunden- und Vertriebsgeschäfts zusammenlegen, was Anleger offenbar begrüßen. Innogy klagt seit längerem über schwache Geschäfte in Großbritannien. Das Geschäft dort ist gekennzeichnet von einem harten Wettbewerb und dem Kampf um Kunden.

Schwach mit einem Abschlag von mehr als 3 Prozent präsentierten sich die Papiere der Norma Group. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach einem starken Kursverlauf der vergangenen Monate. Die Quartalszahlen des Autozulieferers und Verbindungstechnikherstellers hätten keine Überraschungen bereitgehalten, hieß es.

Im TecDAX starteten die Aktien des Biotechunternehmens Evotec nach Neunmonatszahen zunächst mit einem Kurszuwachs, drehten dann aber rasch deutlich ins Minus. Zuletzt standen sie fast 6 Prozent tiefer. Die Aktien zählen mit einem Kursgewinn von rund 135 Prozent seit Jahresbeginn zu den Überfliegern in dem deutschen Techwerte-Barometer. Seit einigen Wochen schwanken sie aber stark. Evotec bestätigte am Mittwoch seine Jahresziele, die seit der Bekanntgabe der Übernahme des US-Konkurrenten Aptuit im Sommer noch etwas optimistischer sind.

Bei den Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard machten Aktionäre kräftig Kasse. Händlern zufolge trübten die jüngsten Berichte über die sogenannten „Paradise Papers“ die Stimmung für die gesamte Branche. Vorbörslich noch zweistellig im Minus, belief sich der Abschlag zuletzt auf gut viereinhalb Prozent. Der Datensatz der „Paradise Papers“ hat den Blick der Weltöffentlichkeit einmal mehr auf fragwürdige Steuerpraktiken wohlhabender Personen und globaler Konzerne gelenkt - und auf Finanzfirmen in deren Umfeld.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA168 2017-11-08/10:43