Flüchtlinge - Zahl der Asylanträge in Italien um 44 Prozent gestiegen

Rom (APA) - In Italien nimmt die Zahl der von Flüchtlingen eingereichten Anträge auf internationalen Schutz zu. 77.449 Anträge wurden im ers...

Rom (APA) - In Italien nimmt die Zahl der von Flüchtlingen eingereichten Anträge auf internationalen Schutz zu. 77.449 Anträge wurden im ersten Halbjahr 2017 abgegeben, das sind 44 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016. Im Gesamtjahr 2016 wurden 123.600 Anträge vorgelegt, 47 Prozent mehr als 2015, wie aus einem Dossier der Stiftung „Migrantes“ hervorgeht.

70 Prozent der Asylsuchenden seien Afrikaner, 85 Prozent Männer. 80,2 Prozent gehörten der Altersgruppe zwischen 18 und 34 Jahren an, ergab die am Mittwoch in Rom veröffentlichte Studie. Die meisten Asylanträge stammten demnach aus Nigeria, Pakistan, Gambia, Senegal und Cote d‘Ivoire (Elfenbeinküste).

2016 wurden in Italien 91.000 Anträge auf internationalen Schutz geprüft, 40,2 Prozent davon wurden angenommen. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 41.379 Anträge geprüft, 40,3 Prozent davon wurden akzeptiert.

Im ersten Halbjahr 2017 sind 12.239 minderjährige Migranten in Italien eingetroffen, das sind vier Prozent mehr im Vergleich zum Vergleichszeitraum 2016, geht aus dem Dossier weiter hervor. 93,2 Prozent der in Italien eingetroffenen Minderjährigen waren ohne Begleitung unterwegs, die meisten von ihnen stammten aus Guinea, Cote d‘Ivoire und Bangladesch.

3.200 der rund 8.000 Gemeinden in Italien sind in Programme zur Flüchtlingsaufnahme eingebunden. Insgesamt versorgt Italien zurzeit 205.000 Migranten mit Unterkunft und Verpflegung. Die meisten Flüchtlinge wurden in den Regionen Lombardei, Kampanien, Latium und Piemont untergebracht, ergab der Bericht.