Boxen: Suspendierter Präsident Wu wollte Klitschko als Nachfolger
Hamburg/Lausanne/Dubai (APA/dpa) - Der vom Boxweltverband AIBA suspendierte Präsident Wu Ching-Kuo aus Taiwan hat versucht, den früheren Sch...
Hamburg/Lausanne/Dubai (APA/dpa) - Der vom Boxweltverband AIBA suspendierte Präsident Wu Ching-Kuo aus Taiwan hat versucht, den früheren Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko als seinen Nachfolger zu gewinnen. Das geht aus Unterlagen hervor, die das Exekutivkomitee der AIBA bei seiner außerordentlichen Tagung vor wenigen Tagen in Dubai präsentierte.
Interimspräsident Franco Falcinelli soll entsprechende Erklärungen und E-Mails gefunden haben, als er und seine Mitstreiter die AIBA-Zentrale in Lausanne übernahmen. Das Exekutivkomitee will Wu beim außerordentlichen Kongress am 27. Jänner in Dubai wegen diktatorischen Führungsstils, eigenmächtigen Handelns und existenzbedrohender Misswirtschaft abwählen lassen.
Zuletzt hatte Wu ohne Wissen der Gremien Kontakt mit Klitschko aufgenommen und ihm die Präsidentschaft angetragen, wenn er selbst irgendwann abtreten würde. „Ich bin erschüttert: Wu tritt die Statuten des Verbandes mit Füßen und macht, was er will“, sagte Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV).
Mysteriös war Wus Absicht, Klitschko zuvor zum AIBA-Vizepräsidenten ernennen zu wollen. Ein diesbezügliche Pressemitteilung sollte laut Unterlagen am 10. Oktober dieses Jahres verschickt werden. Am Tag zuvor war die AIBA-Disziplinarkommission Wu zuvorgekommen und hatte ihn suspendiert.
„Wladimir als Olympiasieger und untadeliger Sportsmann ist gern bereit, die AIBA zu unterstützen. Das hat aber nichts mit Wu zu tun. Es ist doch klar: Ins Präsidium wird man nicht ernannt, sondern gewählt“, sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte am Mittwoch.