APA Medien-News - Presserat, „Standard“, EBU

Wien (APA) - Vorverurteilung...

Wien (APA) - Vorverurteilung

Es reicht nicht aus, um in einem journalistischen Text auf die Unschuldsvermutung hinzuweisen, wenn der Verdächtigte im selben Text bzw. in Schlagzeile und Überschrift als „Mörder“ bezeichnet wird. Darauf weist der Presserat mit einer aktuellen Entscheidung hin. Der Senat 1 kam zu dem Schluss, dass die Tageszeitung „Österreich“ mit Formulierungen wie „IS-Mörder“ und „IS-Killer“ im Juli 2017 gegen den Punkt 5 des Ehrenkodex für die österreichische Presse (Persönlichkeitsschutz, Schutz der Unschuldsvermutung) verstoßen habe. Der Verdächtige sei zu diesem Zeitpunkt „noch nicht rechtskräftig wegen Mordes verurteilt“ gewesen. „Im letzten Satz des zu prüfenden Artikels wird zwar darauf hingewiesen, dass für den Tatverdächtigen der Schutz der Unschuldsvermutung gelte“, räumt der Presserat ein, aber: „In einer Gesamtbetrachtung hält dies der Senat jedoch nicht für ausreichend. Der Schlagzeile und auch der Überschrift des Artikels kommt ein eigenständiger Aufmerksamkeitswert zu.“

Neuer „Standard“-Chefredakteur

Martin Kotynek hat am Mittwoch seinen Job als neuer Chefredakteur des „Standard“ offiziell angetreten. Öffentlich freudig begrüßt wurde er von mehreren Redaktionsmitgliedern auf Twitter, wofür er sich postwendend bedankte: „Ich freue mich, nun beim ‚Standard‘ zu sein.“ Der gebürtige Wiener war bisher stellvertretender Chefredakteur von „Zeit online“. Im Sommer wurde er als Nachfolger von Alexandra Föderl-Schmid beim „Standard“ angekündigt, nun erfolgte sein Wechsel nach Wien.

Gute Medien

Die European Broadcasting Union (EBU) hat eine Kampagne gestartet, um den Mehrwert öffentlich-rechtlicher Medien zu bewerben. „Keep Media Good“ soll mit Testimonials europäischer Bürger zeigen, dass Public-Service-Medien „informieren, inspirieren, involvieren und innovativ sind“, heißt es in einer Aussendung der EBU dazu. „Es ist überaus wichtig, die Menschen an die entscheidende Rolle, die öffentlich-rechtliche Medien für die Gesellschaft und im Alltag spielen“, so EBU-Generaldirektor Noel Curran.