Kematen belohnt seine Öffi-Nutzer
Kematen – Mit einer ungewöhnlichen Initiative will die Gemeinde Kematen all jene Gemeindebürger unterstützten, die bewusst auf öffentliche V...
Kematen –Mit einer ungewöhnlichen Initiative will die Gemeinde Kematen all jene Gemeindebürger unterstützten, die bewusst auf öffentliche Verkehrsmittel setzen – und damit zur Verkehrsentlastung beitragen. Kematen fördert den Kauf einer tirolweiten Jahreskarte (Tirolticket) künftig mit 80 Euro im Jahr und das Regioticket mit 50 Euro – ausbezahlt in Form einer eigenen Münze, des so genannten „Kemater Talers“.
Der Taler wird in Kemater Gasthäusern und Hofläden, beim Bäcker Ruetz etc. ab 2018 als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Ingesamt sollen Münzen im Wert von 40.000 Euro ausgegeben werden. Die Liste „Gemeinsam Unabhängig für Kematen“ rund um GV Manfred Jordan hatte die Idee mit einem Antrag initiiert, der in den Ausschüssen überarbeitet und schließlich einstimmig beschlossen wurde. Jordan sieht in der Münze einen „Mehrwert für Umwelt und heimische Wirtschaft“, die Wertschöpfung bleibe im Dorf. Bereits bisher habe es in Kematen ca. 400 geförderte Jahrestickets gegeben, berichtet BM Rudolf Häusler (Unser Kematen) – für Senioren, Studierende, Schüler. „Rund 300 bis 350 dürften hinzukommen; dann hat jeder vierte Kemater eine Jahreskarte.“ In Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) wird es dafür künftig auch eine eigene Verkaufs- und Servicestelle im Gemeindeamt geben.
Häusler sieht die Förderung der Öffi-Nutzer als Beitrag, den „hauseigenen“ Individualverkehr hintanzuhalten. In der Folge wolle man z. B. auch einen neuen „Busquerverkehr“ aus Nachbargemeinden wie Oberperfuss und Ranggen oder aus dem Sellraintal zur Park-and-Ride-Anlage in Kematen aufbauen, mit einem Stundentakt zu Spitzenzeiten. Die Anlage mit 60 Pkw-Stellplätzen werde so gut angenommen, dass sie bereits „stark überlastet“ sei, führt Vize-BM Klaus Gritsch aus.
Danach werde man dann weitere, „restriktive Maßnahmen“ zur Entlastung des Dorfes vom massiven Durchzugs- und Ausweichverkehr setzen, kündigt Häusler an. (md)