Tschechien

TV-Lotterie geplündert: Täter nach 20 Jahren in den USA gefasst

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Dem Mann wird vorgeworfen, Mitte der 1990er-Jahre die Spielsoftware für die in Tschechien beliebte Sendung „Fernseh-Bingo“ manipuliert zu haben.

Prag, Washington – Ein Software-Programmierer, der eine Fernseh-Lotterie in Tschechien betrogen haben soll, ist nach mehr als 20 Jahren gefasst worden. Die USA hätten ihn bereits ausgeliefert, er befinde sich nun in Untersuchungshaft, sagte eine Gerichtssprecherin in Prag am Mittwoch dem Nachrichtenportal aktualne.cz.

Dem Mann werde vorgeworfen, Mitte der 1990er-Jahre als Programmierer die Spielsoftware für die beliebte Sendung „Fernseh-Bingo“ des tschechischen Privatfernsehsenders Nova manipuliert zu haben. Statt Zufallszahlen soll der Computer auch im Voraus bekannte Kombinationen ausgegeben haben. Mit Komplizen, die sich gegen eine kleine Provision als Gewinner präsentierten, soll der Mann den Sender so um mindestens 27 Millionen Kronen gebracht haben. Heute wären das inflationsbereinigt rund 2,2 Millionen Euro.

Gericht muss erneut über Strafmaß entscheiden

Der Beschuldigte war bereits in Abwesenheit zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Weil der Fall so lange zurückliegt, muss ein Gericht nun erneut über das Strafmaß entscheiden. Die Show „Fernseh-Bingo“ gehörte zu den Publikumsrennern des damals noch jungen Privatfernsehens in Tschechien. Jede Woche warteten rund drei Millionen Zuschauer gebannt auf die Bingo-Gewinnzahlen. „Unsere Software ist perfekt geschützt vor Viren und Hackern“, hatte eine Sprecherin vor Bekanntwerden der Manipulationen gesagt. (APA/dpa)

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