Human Rights Watch verurteilt Massenfestnahmen in Saudi-Arabien
Riad (APA/dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die Festnahmen etlicher Prinzen und Würdenträger in Saudi-Arabi...
Riad (APA/dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die Festnahmen etlicher Prinzen und Würdenträger in Saudi-Arabien kritisiert und eine Offenlegung der rechtlichen Grundlage für die Aktion verlangt. „Es ist großartig, dass die saudischen Behörden erklären, dass sie gegen das Übel der Korruption vorgehen wollen.
Aber der richtige Weg, dies zu tun, ist der über sorgfältige rechtliche Ermittlungen gegen Fehltritte zu gehen, nicht über sensationsheischende Festnahmen“, sagte die HRW-Nahostdirektorin Sarah Leah Whitson in einer Stellungnahme am Mittwoch. Die Organisation wähnt demnach „interne Machtpolitik“ hinter der Aktion.
Die saudischen Behörden hatten am Wochenende elf Prinzen und 38 vormals hochrangige Regierungsmitglieder inhaftiert, darunter Großinvestor Prinz Al-Walid bin Talal und den Minister für die Nationalgarde, Prinz Motaib bin Abdullah. Offiziell wurde dies als Teil einer von Kronprinz Mohammed geführten Kampagne gegen Korruption dargestellt. Beobachter vermuten jedoch einen Versuch des Kronprinzen, seine Macht in dem Land auszubauen.
Die Inhaftierten müssen sich saudischen Medienberichten zufolge unter anderem wegen Geldwäsche, fragwürdiger Geschäfte und der Unterschlagung von Staatsgeldern verantworten.