Traben: Ex-Welt- und Europameister Adi Übleis wird 80
Baden (APA) - Österreichs Traberlegende Adolf „Adi“ Übleis feiert am (morgigen) Freitag (10. November) seinen 80. Geburtstag. Der in Baden l...
Baden (APA) - Österreichs Traberlegende Adolf „Adi“ Übleis feiert am (morgigen) Freitag (10. November) seinen 80. Geburtstag. Der in Baden lebende Ex-Welt- und Europameister hat sich nach einem Herzinfarkt gut erholt und steht an Renntagen weiterhin an der Barriere der Rennbahnen, um zu sehen, wie sich die Leistungen der Pferde geändert haben, denn seine Tochter Conny ist noch immer im Trabrennsport tätig.
Der geborene Thalheimer (OÖ) und gelernte Automechaniker nahm erstmals als Amateur an Rennen in Wels teil, erhielt 1957 eine A-Bahn-Amateurlizenz und feierte mit Pepi-B im selben Jahr seinen ersten Sieg in der Wiener Krieau. 1964 übersiedelte er ins Profilager und von Oberösterreich nach Baden bei Wien. 1966 heiratete er seine Frau Herta, mit der er im Vorjahr Goldene Hochzeit gefeiert hat. Seine drei Kinder, Christian, Cornelia und Claudia infizierte Übleis mit dem Pferdevirus: Sohn Christian war Trabertrainer, Cornelia ist dies noch immer und kümmert sich um das Gestüt, während Claudia im Magna Racino tätig ist.
Es war der 16. Mai 1971, als über die Fernschreiber der Agenturen die Meldung verbreitet wurde: „Adi Übleis aus Österreich wird in Philadelphia Weltmeister der Profi-Traber.“ Dieser Triumph war die logische Fortsetzung des kometenhaften Aufstiegs und der Erfolgsstory des damals 33-jährigen Oberösterreichers, nachdem er 1970 mit 105 Siegen und Nachkriegsrekord den damaligen Grand Seigneur des österreichischen Trabersports, Ernst Fischer, als Profichampion entthront hatte. Es war der erste Meistertitel, dem noch acht weitere folgen sollten.
Als Außenseiter fuhr er im selben Jahr zur Europameisterschaft nach Deutschland und eroberte mit einem furiosen Finish vor dem Norweger Karsten Buer und dem Franzosen Jean-Rene Gougeon am 12. April 1970 in Recklinghausen seinen ersten Europameistertitel. Auch bei seinem WM-Trip in die USA wurde Übleis als krasser Außenseiter gehandelt. Doch die arrivierten Stars kamen aus dem Staunen nicht heraus.
Gleich beim WM-Auftakt auf der Roosevelt Rennbahn in New York zeigte er sein Ausnahmekönnen und dominierte die ersten drei Rennen. Es folgten drei Siege in Saratoga, zwei in Toronto und einer in Montreal, womit er seine Gesamtführung weiter ausbaute. Im Liberty Bell Park in Philadelphia im Finale machte er dann alles klar und gewann den WM-Titel mit 680 Punkten klar vor dem US-Amerikaner William Houghton (638) sowie dem Neuseeländer Peter Wolfenden (519).
Danach wurde Übleis 1974 nochmals Europameister. Bei der Titelverteidigung des WM-Titels kam er jedoch über den achten Rang nicht hinaus. In Österreich dominierte er dagegen klar. Der Superstar gewann in den „goldenen Zeiten“ der 1970er- und 1980er-Jahre alles, was in diesem Sport Bedeutung hat - darunter viermal das Derby mit Big Ben (1970), Vulkan (1979), Action Francaise (1986) und Mick Dundee (1992). Als Champion trug er sich neunmal (1970-75 und 1985-87) in die Geschichte des Turfsports ein, in Summe feierte Übleis mehr als 3.500 Siege.
Heute ist er besonders auf seine zwei Enkelkinder von Sohn Christian - Cornelia und Lisa - stolz. „Die ältere Cornelia geht schon in das Gymnasium und ist ganz wild auf Pferde, die jüngere ist noch in der Volksschule“, erzählt Übleis mit glänzenden Augen. Das Büro im Keller seines Hauses gleicht einer Ruhmeshalle, denn dort werden all die Pokale, Bilder und Ehrungen sorgfältig verwahrt. Ganz vorne sticht dabei natürlich der Weltmeisterpokal von 1971 ins Auge.