Österreicher sehen „soziale Ungerechtigkeit“ als größtes Umweltrisiko

Wien (APA) - Wie die Österreicher Umweltrisiken wahrnehmen und wie sie mit diesen umgehen, hat die Initiative „Risikodialog“ anlässlich ihre...

Wien (APA) - Wie die Österreicher Umweltrisiken wahrnehmen und wie sie mit diesen umgehen, hat die Initiative „Risikodialog“ anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens per Umfrage erheben lassen und mit den Werten von 2007 verglichen. Im Vergleich sorgen sich die Österreich nun mehr um „soziale Ungerechtigkeit“, während Themen „Umweltverschmutzung“ und „Klimawandel“ in der Einstufung an Boden verloren haben.

Doch Umwelt und Klima nehmen mit relativ wenig Abstand immerhin noch den zweiten und dritten Platz ein, während „Gentechnik“ schon etwas abgeschlagen auf dem vierten Rang gelandet ist, knapp gefolgt von „Datenschutz“. Auffallend ist, dass Frauen und Männer seit zehn Jahren die gleichen Umweltrisiken als relevant wahrnehmen. Unterschiede gibt es allerdings hinsichtlich der Bereitschaft, das eigene Verhalten angesichts von Risiken zu ändern. Hier übernehmen Frauen ähnlich wie in der Befragung 2007 eine Vorreiterrolle, schrieb Initiativpartner Umweltbundesamt in einer Aussendung am Donnerstag

Was das Vertrauen in die Kompetenzen der Institutionen bezüglich der Risikothemen betrifft, hat sich die Reihenfolge nicht verändert. Die Wissenschaft (Universitäten) ist in dieser Wertung eindeutiger Sieger, gefolgt von Interessenvertretungen und NGOs. Was auffällt ist, dass insgesamt das Vertrauen in alle Institutionen abgenommen hat, nur die NGOs konnten hier einen Zuwachs für sich reklamieren, den sie den Frauen zu verdanken haben. Ganz unten, an siebenter Stelle, ist die Politik gelandet. Die Medien wurden Vorletzter und mussten den größten Vertrauensverlust hinnehmen.

Trotz des Misstrauens gegenüber Medien informieren sich die Befragten inzwischen am häufigsten im Internet, wenn es um Risiken geht, am zweiten Platz folgen dann Freunde, Bekannte und Familie. Die klassischen Medien - TV, Print und Radio - werden als Informationsquelle zu Umweltrisiken weniger herangezogen als noch 2007 und wurden allesamt vom World Wide Web überholt.

Für den Risikobarometer 2017 wurden 1.018 Personen online zu zehn Themenfeldern befragt. Der Barometer wurde gemeinsam mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) durchgeführt, die Befragung erfolgte durch die Firma Pitters Trendexpert. Der „Risikodialog“ selbst wurde auf Initiative von Umweltbundesamt und Radio Ö1 im November 2007 ins Leben gerufen und beschäftigt er sich gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung mit Zukunftsfragen wie Klimawandel über Nanotechnologie und Energie, Bioökonomie, bis hin zu Themen wie Jugendpartizipation und Digitalisierung.