Wien Modern: Grenzgänger an den Rändern der Stadt
Wien (APA) - Das zeitgenössische Musikfestival Wien Modern geht bisweilen an die Grenzen - nicht nur dessen, was Klang darstellt, sondern au...
Wien (APA) - Das zeitgenössische Musikfestival Wien Modern geht bisweilen an die Grenzen - nicht nur dessen, was Klang darstellt, sondern auch räumlich: Unter dem Titel „An die Grenze 1-3“ wagt sich am Samstag in der neuen netzzeit-Produktion das Ensemble Platypus in jene Bereiche vor, die der klassischen und zumal zeitgenössischen Musik sonst verschlossen bleiben: die Wiener Vororte.
Auf der Schmelz bespielt man dazu drei Räume, in denen für gewöhnlich keine Musik erklingt. Dabei belässt man es nicht bei einem räumlichen Grenzgängertum, sondern lotet im Sportzentrum die Grenzen des Körpers, am Stammtisch die Grenzen im Kopf und im Seniorenheim die Grenzen der Zeit aus.
Auftakt ist um 14 Uhr in der Sporthalle im ASKÖ-Bewegungscenter Schmelz, wo drei Tänzer an die Grenzen ihrer Körper zu gelangen versuchen, wobei ihnen Fitnessgeräte zur Seite stehen, während sie von Instrumentalisten des Ensemble Platypus animiert werden. Diese spielen Werke von Carola Bauckholt („Polizeitrieb“), Panayiotis Kokoras („Cycling“) oder Tomasz Skweres („Guillotine“).
Weiter geht es in das legendäre Schutzhaus zur Zukunft, wo drei „Stammtischbrüder“, gespielt von Eric Lingens, Michael Scheidl und Robert Slivovsky, gemeinsam mit Musikern und zwei Objektakustikern ihre Grenzen im Kopf feiern und überschreiten. Und schließlich endet der Vorortreigen im Seniorenheim „Haus zum Leben/Haus Schmelz“. Im Speisesaal laden eine Sopranistin, eine Violinistin und eine Bassklarinettistin zum Sinnieren über die Grenze der persönlichen Lebenszeit. Dazu werden Arbeiten von Tamara Friebel, Alexander Kaiser oder Frederik Neyrinck gespielt.
Eine Woche später, am 18. November, lässt man dann mit „An die Grenze 4“ das Geschehen nochmals Revue passieren - und kehrt dafür ins Museumsquartier respektive die kulturaffineren Gefilde zurück. In der Halle G werden ab 16 Uhr vom Ensemble Platypus die Werke des Auftakts neuerlich gespielt, wobei man die gemachten Erfahrungen einfließen lassen und von drei Zeichnern live visualisieren lassen will.
(S E R V I C E - „An die Grenze 1-3“ von netzzeit im Rahmen von Wien Modern am Samstag, 11. November, ab 14 Uhr im ASKÖ-Bewegungscenter, Auf der Schmelz 10, 1150 Wien, danach Schutzhaus Zukunft, Verlängerte Guntherstraße, 1150 Wien und daraufhin Haus Schmelz, Ibsenstraße 1, 1150 Wien. Eintritt frei, Zählkarten im Ticketcenter des Wiener Konzerthauses. „An die Grenze 4“ am Samstag, 18. November 2017, ab 16 Uhr im Museumsquartier, Halle G, Museumsplatz 1, 1070 Wien. Tickets hier 19 Euro. www.wienmodern.at ; www.netzzeit.at ; www.platypus.or.at)