Europas Leitbörsen zur Eröffnung zurückhaltend erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Auf den europäischen Aktienmärkten dürften sich die Anleger auch am Donnerstag zunächst in Zurückhaltung ü...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Auf den europäischen Aktienmärkten dürften sich die Anleger auch am Donnerstag zunächst in Zurückhaltung üben. Der FDAX als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex DAX stand knapp eine halbe Stunde vor Börsenbeginn mit 0,03 Prozent im Minus bei 13.385 Punkten. Der Leitindex der Eurozone, der Euro-Stoxx-50 wird vorab unverändert zum Vortagesstand bei 3.651 Punkten erwartet.

Bereits am Vortag war der deutsche Leitindex DAX auf der Stelle getreten, nachdem er am Dienstag noch auf ein Rekordhoch bei gut 13.525 Punkten gestiegen war. In New York hatten Bankaktien den Dow Jones ausgebremst. Eine mögliche Verzögerung der US-Steuerreform bereite Sorgen, hieß es. Die Vorzeichen aus Asien zeigten ein gemischtes Bild.

Konjunkturseitig rücken in Deutschland Daten zur Handelsbilanz ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Aus China kamen Erzeugerpreise, die weiter stark angezogen hatten.

Hierzulande ist gleichwohl die Berichtssaison auf dem Höhepunkt. Allein aus dem 30 Werte umfassenden DAX steht fast ein Drittel der Unternehmen mit Geschäftszahlen im Fokus.

Für eine positive Überraschung sorgte die Deutsche Telekom: Der Konzern erhöhte nach einem gut verlaufenen dritten Quartal erneut die Ergebnisprognose. Auf der Handelsplattform Tradegate zogen die Aktien im Vergleich zum Xetra-Schluss um 1,60 Prozent an.

Gute Nachrichten kamen auch von anderen Konzernen. So verhalfen der Commerzbank Immobilien- und Beteiligungsverkäufe zu einem merklichen Gewinn. Der anhaltende Boom im Express- und Paketgeschäft bescherte der Deutschen Post einen Rekordsommer. Auf Tradegate nahmen die Anleger bei den zuletzt gut gelaufenen Aktien aber Gewinne mit und die Papiere büßten fast 4 Prozent ein.

Der Technologiekonzern Siemens hingegen musste operativ zwar Federn lassen, erreichte aber seine Gesamtjahresziele. Damit büßten die Aktien auf Tradegate rund 2 Prozent ein.

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 schraubte seinen Jahresausblick wegen Herausforderungen im TV-Bereich nach unten. Das überraschte aber nur bedingt, so dass die Anteilsscheine auf Tradegate nur etwas nachgaben.

Der Sportartikelhersteller Adidas verlangsamte sein Wachstumstempo etwas, bestätigte aber seine Prognose. Damit zogen die Papiere auf Tradegate an. Für die Aktien des Rückversicherers Munich Re ging es nach Vorlage der Quartalszahlen auf Tradegate leicht nach unten.

Unter den Unternehmen aus den hinteren Reihen lohnt sich unter anderem ein Blick auf SMA Solar. Der Hersteller für Wechselrichter für Solarstromanlagen dämpfte nach einer schwachen Umsatzentwicklung im dritten Quartal die Erwartungen für das laufende Jahr. Die Papiere fielen auf Tradegate um mehr als 4 Prozent.

Das Biotech-Unternehmen Medigene baut seine Forschungsaktivitäten in der Krebsimmuntherapie weiter aus. Weil die Kosten deshalb steigen, fiel auch im dritten Quartal ein Verlust an. Die Aktien verloren auf Tradegate rund 8 Prozent.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA072 2017-11-09/08:44