Fußball: Neuseeland wittert WM-Chance, aber Peru für Heraf Favorit

Wellington/San Pedro Sula (APA) - In den interkontinentalen Play-offs duellieren sich Honduras und Australien sowie Neuseeland und Peru um z...

Wellington/San Pedro Sula (APA) - In den interkontinentalen Play-offs duellieren sich Honduras und Australien sowie Neuseeland und Peru um zwei Tickets für die Fußball-WM 2018. Die „All Whites“ empfangen am Samstag in Wellington den Fünften der Südamerika-Gruppe. „Die sind Favorit. Punkt“ steht für Neuseelands Sportdirektor Andreas Heraf fest. Dennoch geht der Ozeanien-Meister mit viel Selbstvertrauen in die Partie.

„Man braucht nur auf die Weltrangliste schauen, dann weiß man Bescheid“, sagte der Wiener Heraf der APA - Austria Presse Agentur. In der aktuellen Ausgabe des FIFA-Ranking liegt Peru auf Platz zehn, Neuseeland rangiert an der 122. Stelle. Die 112 Plätze Differenz sind aber in dem Fall nur bedingt aussagekräftig, da Neuseeland hauptsächlich gegen kleine pazifische Inselstaaten spielt, was nur wenig Punkte bringt.

„Auf der anderen Seite ist im Fußball alles möglich. Man hat zwei Matches, und speziell das erste wird das Schlüsselmatch für uns werden“, betonte Heraf. Im Westpac-Stadion werden am Samstag (4.15 Uhr MEZ) knapp 35.000 Zuschauer erwartet - Rekordbesuch für ein Heim-Länderspiel. „Da geht‘s um alles, dass wir uns eine gute Ausgangsposition schaffen für das Rückspiel. Weil in Peru wird es umgekehrt sein, da wird die Hölle auf uns warten. Wenn wir dort ein gutes Resultat haben, ist einiges möglich.“

Die Neuseeländer treten praktisch in Bestbesetzung an. Auch auf seine beiden Premier-League-Legionäre, Kapitän Winston Reid von West Ham und Burnley-Stürmer Chris Wood, kann der englische Chefcoach Anthony Hudson zählen. „Die Spieler, die im Ausland spielen, sind zum Teil in jungen Jahren schon ins Ausland gegangen oder sogar schon drüben aufgewachsen“, erklärte Heraf, der die Ausbildung im Land verbessern will. „Ich bin an vielen Dingen dran, aber das wird seine Zeit brauchen.“

Neuseeland hat es bisher zu zwei WM-Teilnahmen gebracht, 1982 und zuletzt 2010. In Südafrika blieb man sogar ungeschlagen, schied in der Gruppenphase nach drei Unentschieden aber aus. Dem damals amtierenden Weltmeister Italien rang die Auswahl ein 1:1-Remis ab, die „Azzurri“ blieben am Ende als Gruppenletzter ebenfalls auf der Strecke. Torschütze Shane Smeltz ist mit 36 Jahren noch immer im Team, spielt mittlerweile für Borneo FC in Indonesien.

Peru war bei insgesamt vier Weltmeisterschaften, das bisher letzte Mal 1982 in Spanien. Die „Blanquirroja“ (Weiß-Roten) müssen im Play-off auf Paolo Guerrero verzichten. Dem ehemaligen HSV-Stürmer war nach dem Qualifikationsmatch am 5. Oktober in Argentinien die Einnahme eines Stimulanzmittels nachgewiesen worden. Er wurde vorerst für 30 Tage suspendiert, verpasst damit auch das Rückspiel am Mittwoch in Lima. Im Aufgebot steht der Ex-Salzburger Jordy Reyna, der mittlerweile für Vancouver in der MLS kickt.

Honduras will im Hinspiel gegen Australien am Freitag (23.00 Uhr MEZ) in San Pedro Sula schon die Vorentscheidung herbeiführen. Die Mittelamerikaner schafften als Vierter der CONCACAF-Zone den Sprung ins Play-off, ließen unter anderem die USA hinter sich. „Ich denke, das ist eines der wichtigsten Spiele in unserem Leben. Wir werden alles geben“, versprach Angreifer Romell Quioto.

Den „Socceroos“ fehlt der 37-jährige Stürmer Tim Cahill, der an Knöchelproblemen laboriert. Hertha-Legionär Mathew Leckie ist gesperrt, Bochums Robbie Kruse musste wegen einer Knieverletzung absagen. Die rot-weiß-rote Bundesliga wird in San Pedro Sula durch James Jeggo von Tabellenführer Sturm Graz vertreten sein. Die zweitgrößte Stadt von Honduras galt vor wenigen Jahren noch als die Metropole mit der höchsten Mordrate weltweit. Die australische Metropole Sydney, wo am Mittwoch das Rückspiel stattfindet, ist fast 14.000 Kilometer entfernt.