Landesjagdverbände treten unter gemeinsamer Dachmarke auf

Wien (APA) - Die neun Landesjagdverbände treten ab sofort unter der Marke „Jagd Österreich“ auf. Eine gleichnamige Charta dazu wurde von all...

Wien (APA) - Die neun Landesjagdverbände treten ab sofort unter der Marke „Jagd Österreich“ auf. Eine gleichnamige Charta dazu wurde von allen Landesjägermeistern unterzeichnet. Die einzelnen Landesverbände werden zwar bestehen bleiben. „Es ist aber schon geboten, dass die Verbände näher zusammenrücken“, sagte der geschäftsführende Landesjägermeister des Dachverbandes, Anton Larcher, am Donnerstag in Wien.

Es gebe durch die stark veränderte Naturnutzung „viel Konfliktpotenzial“, erläuterte Lacher bei einer Pressekonferenz im Rahmen der aktuellen Landesjägermeisterkonferenz. Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung würden der Jagd positiv gegenüberstehen. Es sei aber zu beobachten, „dass der Veganismus doch immer mehr Platz greift“. Darunter finde sich „der eine oder andere - verzeihen Sie den Ausdruck - ‚Radikalveganer‘“, meinte Larcher.

Mit der neuen Dachmarke soll „offensiver kommuniziert werden“ - mit Sachargumenten und Information, betonte der Tiroler Landesjägermeister weiter. „Wir wollen noch mehr Flagge zeigen“, fügte der Kärntner Landesjägermeister Ferdinand Gorton hinzu, der im Jahr 2018 als geschäftsführender Landesjägermeister des Dachverbandes fungieren wird. Außerdem gebe es Themen, „die bundesweit zu besprechen sind“. Dennoch ist der Fortbestand der Landesjagdverbände laut Larcher wichtig, weil es zwischen den Bundesländern Unterschiede - wie beispielsweise die jeweilige Topografie - gibt.

Gegen „Fehltritte in unseren eigenen Reihen“, will die Dachmarke verstärkt auftreten, sagte Larcher. Diese würden Jagdgegner sonst ausschlachten. „Solche Personen müssen wir ausscheiden oder sanktionieren“, forderte der Tiroler Landesjägermeister in Bezug auf schwarze Schafe unter den Weidmännern. Welche Werte die rund 123.000 Mitglieder der Jagdverbände leiten sollen, wurde in der Charta „Jagd Österreich“ ausformuliert. Diese habe „historische Dimension“.

Zum Leitbild der Dachmarke gehört, dass es sich bei der Jagd um ein „Handwerk mit Verantwortung“ handelt. Es soll zudem vermittelt werden, dass Wildfleisch „mit gutem Gewissen“ genossen werden kann. Das Wild und dessen Lebensräume müssen in seiner Vielfalt gesichert und erhalten bleiben. „Jagd ist Naturschutz“, hob Gorton als weiteren Punkt hervor. Wissen über Jagd, Wild und Natur soll erhalten, erweitert und weitervermittelt werden. Am WIFI Innsbruck werden vom Landesjagdverband Tirol beispielsweise Wild-Kochkurse veranstaltet, die laut Larcher „unheimlich gut angenommen“ werden.

Der neue Dachverband „Jagd Österreich“ geht aus der bisherigen Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände hervor. Ab Anfang Dezember oder Anfang Jänner wird die Struktur dafür offiziell auf- und ausgebaut. Bis dahin sollen alle Satzungen für die länderübergreifende Zusammenarbeit stehen.