AK-Kaske fordert mehr Lehrlingsausbildung von Betrieben
Wien (APA) - Der scheidende Präsident der Arbeiterkammer (AK), Rudi Kaske, appelliert an die Wirtschaft „schnell mehr Lehrplätze“ zu schaffe...
Wien (APA) - Der scheidende Präsident der Arbeiterkammer (AK), Rudi Kaske, appelliert an die Wirtschaft „schnell mehr Lehrplätze“ zu schaffen. Die Forderung untermauert der Sozialdemokrat in einer Aussendung am Donnerstag mit einer Studie, wonach die Lehrausbildung den Betrieben schlussendlich mehr Geld bringe, als die Lehrausbildung koste.
Demnach machen Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, „nach Ende der Lehrzeit im Schnitt 1.200 Euro Gewinn pro Lehrling“, so die Studie vom Institut für Berufsbildungsforschung und vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft laut AK. Darob „wundert“ sich Kaske, „dass die Wirtschaft über Fachkräftemangel klagt, aber selbst nicht ausbildet“.
Die AK schätzt, dass derzeit 23.000 Jugendliche keine Lehrstelle finden, obwohl sie nach einer solchen suchen. Offene Lehrstellen gebe es lediglich 5.400.
Die Ausbildung eines Lehrlings kostet laut Studie gerechnet auf dreieinhalb Jahre 14.300 Euro. Davon müsse noch die Lehrstellenförderung von durchschnittlich rund 5.100 Euro pro Lehrling abgezogen werden, wodurch die Kosten auf rund 9.200 Euro sinken würden. Übernehme eine Firma ausgebildete Lehrlinge, spare sie sich schlussendlich rund 10.400 Euro Rekrutierungskosten je Fachkraft (etwa durch nötiges Einarbeiten), die sie nicht zusätzlich einstellen brauche. Das ergibt unterm Strich rund 1.200 Euro Gewinn pro eigenem Lehrling, so die AK mit Verweis auf die Studie.
Da das Einarbeiten bei im eigenen Betrieb ausgebildeten Lehrlingen wegfalle, ist Kaske überzeugt, dass „da eigentlich alle Betriebe sofort mehr Lehrlinge aufnehmen müssten. „Aber leider beobachten wir im Moment nur eine zaghafte Zunahme der Zahl der Lehrstellen“, bedauert der AK-Präsident, der erst kürzlich seinen Rückzug aus privaten Gründen vom Posten für 2018 angekündigt hat.
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