Serieneinbrecher von Justiz entschärft
Dreieinhalb Jahre Haft ergingen nun letztlich über einen Berufseinbrecher aus Moldawien. Mit dem Urteil am Landesgericht setzte Richter Andr...
Dreieinhalb Jahre Haft ergingen nun letztlich über einen Berufseinbrecher aus Moldawien. Mit dem Urteil am Landesgericht setzte Richter Andreas Mair einen Endpunkt über eine Einbruchsserie, die sich quer über Österreich gezogen hatte. Mit Werkzeug und vier Aliasnamen bewaffnet zog es Alexandru von Graz aus bis in den Innsbrucker Erkundungsstollen des Brennerbasistunnels, wo es immerhin Sportschuhe und Fotoapparate zu erbeuten gab. In der Alpinschule hatte der 29-Jährige einen Standtresor aufgebrochen. Angesichts von Beute im Wert von 55.135 Euro bei unzähligen Einbrüchen fragt man sich ohnehin, ob hier die Sachschäden durch die Einbrüche den Beutewert nicht übersteigen. Die Verteidigung führte ins Treffen, dass Alexandru immerhin seit 2015 in Österreich nicht mehr aufgefallen sei. Bei einem Rückfallsstrafrahmen von siebeneinhalb Jahren wies Richter Mair auf die Wirkung des Geständnisses hin: „Das hat Ihnen viel erspart!“
Dass man vorsichtig sein sollte, mit welchen Blumen man sich schmückt, erfuhr gestern ein Kraftfahrer. Nach einer Streiterei mit Polizisten hatte der 52-Jährige eine Strafe ausgefasst. Gegen diese wehrte er sich jedoch gegenüber Beamten des Stadtmagistrates mit einem Formular, das er ausgerechnet von einer Webseite mit staatsfeindlicher Gesinnung heruntergeladen hatte. In der Art eines Freeman drohte der Lenker den Beamten dann mit Eintragung eines Pfandrechts in einem Schuldenregister und bei Vollstreckung der Verwaltungsstrafen mit einer Schadensverrechnung von 100.000 Euro täglich. Versuchte Erpressung nennt die Strafjustiz so etwas. Sechs Monate bedingte Haft und 1800 Euro bedingte Geldstrafe ergingen. Die Reaktion des Staats erfordert nun Bedenkzeit. (fell)