Olympia: Weitere vier Russen bestraft - Wylegschanin verliert Silber

Lausanne/Moskau (APA) - Das Internationale Olympische Komitee hat wegen Dopingvergehen bei den Winterspielen 2014 vier weitere russische Lan...

Lausanne/Moskau (APA) - Das Internationale Olympische Komitee hat wegen Dopingvergehen bei den Winterspielen 2014 vier weitere russische Langläufer disqualifiziert und lebenslang für Olympia gesperrt. Laut übereinstimmende russischen Medienberichten vom Donnerstag sind dies Silbermedaillengewinner Maxim Wylegschanin, Alexey Petjuchow, Julia Iwanova und Jewgenia Schapowalowa.

Eine offizielle IOC-Bestätigung stand vorerst noch aus. In der Vorwoche waren auch schon 50-km-Olympiasieger Alexander Legkow und Jewgeni Below gesperrt und aus den Ranglisten gestrichen worden. Nach Legkow, der das Urteil beim CAS anfechten will, verliert nun auch Wylegschanin seine Medaillen, die er über 50 km und im Teamsprint errungen hatte. Eine weitere Silberne in der Staffel war den Russen bereits durch Legkows Bestrafung aberkannt worden.

Laut dem Internetportal „Inside the Games“, das sich auf ein IOC-Statement beruft, sind die Ermittlungen gegen Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Adelina Sotnikowa eingestellt worden. Der Sotschi-Goldmedaillengewinnerin sei kein Fehlverhalten nachgewiesen worden, hieß es.

Darüber hinaus müssen aber noch weitere russische Athleten aus anderen Sportarten, darunter Medaillengewinner, mit Strafen rechnen. Bis zum 5. Dezember wird das IOC außerdem entscheiden, welche Maßnahmen aufgrund der Vorwürfe von massiven Manipulationen gegen das russische Olympische Komitee verhängt werden. Im Raum stehen Sanktionen von Geldstrafen bis zum Komplettausschluss der Mannschaft von den Spielen im Februar 2018 in Südkorea.

Derzeit befassen sich zwei IOC-Kommissionen mit den im McLaren-Bericht belegten Dopingvergehen der Russen. Demnach sollen von 2011 bis 2015 bis zu 1.000 Athleten aus diversen Sportarten vom staatlich gelenkten Betrugssystem profitiert haben. Bei den Winterspielen 2014 sollen mithilfe des Geheimdienstes im großen Stil Dopingproben manipuliert und ausgetauscht worden sein.

Bisher sind auch schon in der Leichtathletik und im Gewichtheben zahlreiche russische Medaillengewinner nachträglich als Dopingsünder überführt worden. Russland hat die Staatsdopingvorwürfe bis dato stets zurückgewiesen. Wie in den Fällen von Legkow und Below will man auch die nunmehrigen Sperren der Langläufer anfechten.