Hilfsorganisation Care fordert mehr Engagement im Jemen
Sanaa (APA/dpa) - Angesichts der drohenden Hungersnot im Jemen hat die internationale Hilfsorganisation Care die Geberländer zu mehr politis...
Sanaa (APA/dpa) - Angesichts der drohenden Hungersnot im Jemen hat die internationale Hilfsorganisation Care die Geberländer zu mehr politischem Engagement aufgefordert. Vor allem müssten die Grenzen wieder für Hilfslieferungen geöffnet werden, sagte Care-Referentin Anica Heinlein der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. „Dafür müssen sich ganz gezielt alle einsetzen und auf die Konfliktparteien einwirken.“
Dem bettelarmen Bürgerkriegsland Jemen droht eine der weltweit größten Hungerkatastrophen. Laut UNO sind mehr als 20 Millionen Menschen auf Unterstützung angewiesen. Sieben Millionen könnten nur mit Lebensmittelhilfe von außen überleben. Die Vorräte der Vereinten Nationen für notleidenden Menschen reichen nach eigenen Angaben nur noch für sechs Wochen.
In dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel tobt seit rund drei Jahren ein Bürgerkrieg. Schiitische Houthi-Rebellen und ihre Verbündeten haben mehr als die Hälfte des Jemens überrannt und die Regierung aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben. Saudi-Arabien und andere arabische Staaten bombardieren seit 2015 Houthi-Stellungen. Große Teile der Infrastruktur sind völlig zerstört.