US-Börsen rutschen deutlich ab - Steuerreform könnte sich verzögern

New York (APA) - Die US-Börsen sind am Donnerstag im Verlauf noch deutlicher in der Verlustzone gerutscht. Für schlechte Stimmung an der Wall Street sorgten Meldungen, wonach sich die Steuerreform in den USA verzögern könnte.

Gegen 18.55 Uhr notierte der Dow Jones um 0,88 Prozent tiefer bei 23.356,20 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 fiel um 0,87 Prozent auf 2.571,75 Einheiten. Der Nasdaq Composite gab noch etwas deutlicher um 1,29 Prozent auf 6.701,66 Zähler nach.

Einem Bericht der „Washington Post“ zufolge könnte sich die von US-Präsident Donald Trump angestrebte Reform später umgesetzt werden als viele Anleger erhofft hatten, weil führende Republikaner im Senat in Betracht zögen, die Unternehmenssteuern erst 2019 abzusenken. Skepsis ließ zudem ein Interview des Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Paul Ryan, aufkommen: Ryan sagte dem Sender „Fox News“, dass die bisherigen Pläne seiner Kongresskammer zwar von einer sofortigen Reduzierung ausgingen. Repräsentantenhaus und Senat müssten sich aber auf eine gemeinsame Position einigen. Dies sei ein langer Prozess.

Die stärksten Verluste gab es im IT-Bereich, so sackten etwa die Aktien des Chipherstellers D um 5,38 Prozent und die Titel des Grafikkartenherstellers Nvidia um 3,62 Prozent ab. Im Dow Jones gehörten Intel (minus 2,14 Prozent) und Cisco (minus 1,68 Prozent zu den größten Verlierern). Auch Finanzwerte zeigten sich aber sehr schwach: So brachen die Aktien der Bank of America um 2,24 Prozent und die Titel von BlackRock um 1,95 Prozent ein.

Unter den wenigen Titeln, die sich deutlich nach oben bewegten, waren die Anteilsscheine der Warenhauskette Macy‘s. Sie tendierten im Verlauf 9,80 Prozent fester, nachdem das Unternehmen optimistische Aussagen zum Weihnachtsgeschäft getroffen hatte. Vorbörslich hatte die Aktie noch nachgegeben, was Beobachter mit dem Umsatzrückgang im dritten Quartal erklärten. Dieser war stärker ausgefallen als erwartet.

Ihre Verluste stark eingrenzen konnten die Papiere von Kohl‘s. Sie lagen zuletzt nur mehr 0,39 Prozent im Minus und hielten sich damit besser als der Gesamtmarkt. Im Frühhandel waren die Titel zunächst noch um knapp sieben Prozent eingebrochen. Die Wirbelstürme im Sommer und andere Wetterkapriolen in den USA haben die Einnahmen im dritten Quartal schwer belastet.

~ ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072 ~ APA555 2017-11-09/19:01