Frankreichs Notenbankchef fordert Eurozone-Hilfen ohne Gegenleistung

Brüssel (APA/Reuters) - Der Chef der französischen Zentralbank fordert neue Hilfsmittel in der Eurozone für in Schieflage geratene Länder. E...

Brüssel (APA/Reuters) - Der Chef der französischen Zentralbank fordert neue Hilfsmittel in der Eurozone für in Schieflage geratene Länder. Er schlage Kredite zur Stabilisierung vor, die jedoch nicht mit Reformen oder Sparauflagen verbunden seien, wie es bisher bei Hilfspaketen der Euro-Partner der Fall war, sagte Francois Villeroy de Galhau am Donnerstag bei einer Konferenz in Brüssel.

Diese Möglichkeit solle aber nur Ländern zur Verfügung stehen, die sich den EU-Regeln verpflichtet fühlen. Ähnlich hatte sich auch schon der Chef des Euro-Rettungsschirm Klaus Regling geäußert. Diese Kredite könnten vom ESM vergeben werden, sagte Villeroy de Galhau, der dann in Anlehnung an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einem Europäischen Währungsfonds werden solle.

Villeroy de Galhau sagte, das ambitioniertere Projekt eines eigenen Budgets für die Eurozone solle verschoben werden. Insbesondere Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht sich für einen eigenen Finanzminister, ein Eurozonen-Parlament und ein eigenes Budget der Währungszone stark. Deutschland hat Vorbehalte. Kritiker sorgen sich, dass der gemeinsame Haushalt zu einer Vergemeinschaftung der Schulden führt.