VIG-AR-Chef Geyer für Zukunftsvorsorge-Reform

Wien (APA) - Für eine Reform der Zukunftsvorsorge und eine Motivation zu privater Pflege-Vorsorge plädiert der Aufsichtsratschef der Vienna ...

Wien (APA) - Für eine Reform der Zukunftsvorsorge und eine Motivation zu privater Pflege-Vorsorge plädiert der Aufsichtsratschef der Vienna Insurance Group (VIG), Günter Geyer. Die Lebensversicherungsbranche in Österreich sieht er „in einer viel komfortableren Situation“ als jene Deutschlands. Selbst bei unverändertem Zinssatz sollte die Branche hierzulande „die nächsten 15 Jahre nicht in Gefahr sein“.

Von der EZB-Niedrigzinspolitik sei er „nicht gerade begeistert“, räumt Geyer im Interview mit dem neuen „trend“ ein: „Ich würde mir eine raschere Anhebung der Zinsen wünschen.“

Die seit Jahren „an einem unbefriedigenden Veranlagungsergebnis“ leidende geförderte Zukunftsvorsorge „sollte dahingehend abgeändert werden, dass auch Veranlagungen in Infrastruktur wie Straßen, Wohnbau, Schulen möglich werden“, forderte Geyer, der den VIG-Konzern von 2001 bis 2012 auch operativ geleitet hatte. Eine solche Reform hätte aus seiner Sicht „den großen Vorteil, dass mehr Geld für diese Projekte zur Verfügung stünde und es gleichzeitig stabilere Erträge für die Altersvorsorge gäbe“.

Im Pflege-Bereich sollte den Menschen die Vorsorge vonseiten der Politik „schmackhafter“ gemacht werden, „da rede ich gar nicht von hohen finanziellen Anreizen“. So sei etwa die kürzlich beschlossene Abschaffung des Pflegeregresses „im Grunde richtig“ gewesen, was aber jedenfalls fehle, sei die Motivation zur privaten Vorsorge. „Diejenigen, die es sich leisten könnten, sollten motiviert werden, etwas für ihre Vorsorge zu tun“, so Geyer. Denn es sei eine Tatsache, dass die Menschen lieber zu Hause gepflegt würden - deren Wunsch werde durch die Abschaffung des Pflegeregresses aber gar nicht berücksichtigt.

~ ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com ~ APA185 2017-11-10/11:45