Wiener Grüne - Bundespartei und Länderorganisationen zurückhaltend

Wien (APA) - Die Grüne Bundespartei sowie andere Landesorganisationen wollten die jüngste Diskussion um eine Rücktrittsaufforderung an die W...

Wien (APA) - Die Grüne Bundespartei sowie andere Landesorganisationen wollten die jüngste Diskussion um eine Rücktrittsaufforderung an die Wiener Grünen-Chefin Maria Vassilakou nicht kommentieren. Man solle lieber intern kommunizieren, hieß es auf Anfrage der APA.

Parteichef Werner Kogler, er wurde nach dem Desaster bei der Nationalratswahl Bundessprecher, war am Freitag nicht erreichbar, ließ nur ausrichten, dass er die Causa nicht kommentieren werde. Ähnlich klang dies auch in mehreren Landesorganisationen.

Die Landessprecherin der Grünen Burgenland Regina Petrik erklärte: „Es reden jetzt so viele Leute öffentlich darüber, dass ich meine Energie lieber darauf setze, intern zu kommunizieren und zu schauen, wie sich die Grünen neu aufstellen können“, teilte Petrik mit.

Der steirische Grünen-Chef Lambert Schönleitner meinte, dass solche Personaldebatten zum jetzigen Zeitpunkt „alles andere als professionell“ sind. Man müsse endlich „die Botschaft des Wählers verstehen“, und über die momentan wichtigeren Themen wie eigene Struktur und Strategie diskutieren. Es habe keinen Sinn, solche Personaldebatten zu führen und schon gar nicht einen Konflikt wieder „am Balkon auszutragen“. Diese Fehler dürften nicht mehr gemacht werden, denn diese hätten auch zum Wahlergebnis geführt. „Es ist an der Zeit, das nicht mehr zu tun.“

„Wir sehen keine Veranlassung, uns zur Kritik eines Wiener Grünen-Mandatars an Vassilakou zu äußern“, erklärte der Landesgeschäftsführer der niederösterreichischen Grünen, Hikmet Arslan. „In den Bundesländern haben wir den Ernst der Lage erkannt und dementsprechend werden die anstehenden Wahlkämpfe vorbereitet. Interna der Wiener Grünen ändern daran nichts.“

Vorarlbergs Landessprecher Johannes Rauch sagte gegenüber der APA, er werde sich hüten, „von Vorarlberg aus, interne Vorgänge der Wiener Grünen öffentlich zu kommentieren“. Allerdings sei er „sehr dafür“, gerade jetzt in einer äußerst schwierigen Situation nicht weiter öffentlich kontroversielle Debatten anzuzetteln. „Familienstreitigkeiten auf dem Balkon auszutragen, ist keine gute Idee“, sagte der Grünen-Chef.

Auch der Kärntner Landesrat Rolf Holub sprach sich für interne Diskussionen aus: „Wir sind nicht gewählt worden, um Österreich mit Personaldebatten zu unterhalten, sondern um zu arbeiten. Am wichtigsten ist daher für mich die sachliche und gute Arbeit, die wir Grünen für die Österreicherinnen und Österreicher leisten.“ Dies gelinge auch sehr gut, verwies er etwa auf die Umsetzung des Energiemasterplans oder den Einsatz für Umwelt- und Klimaschutz: „Dafür gibt es einen klaren Auftrag von unseren Wählern.“ Die Grünen befinden sich in einer Phase der Neuorientierung, dazu gehören auch unterschiedliche Diskussionen. Es sei wichtig, dass es für diese auch Raum gebe, die Gespräche sollten aber intern geführt werden, so Holub.

Die Salzburger Grünen wollten die Situation in Wien nicht kommentieren, ebenso wenig die Tiroler und die oberösterreichische Landesorganisation.

~ WEB http://www.gruene.at ~ APA242 2017-11-10/12:55