Wiener Ballsaison: Wirtschaftskammer erwartet über 500.000 Besucher

Wien (APA) - Mit Faschingsbeginn startet auch die Wiener Ballsaison. Sie fällt heuer zwar kürzer aus als im Vorjahr, trotzdem erwartet die W...

Wien (APA) - Mit Faschingsbeginn startet auch die Wiener Ballsaison. Sie fällt heuer zwar kürzer aus als im Vorjahr, trotzdem erwartet die Wiener Wirtschaftskammer mit 505.000 Ballgästen einen Besucherrekord. „Die Saison ist kürzer, aber das hindert uns nicht daran, intensiv zu feiern“, sagte Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Von den 505.000 erwarteten Gästen kommen laut Schätzungen der Wirtschaftskammer 390.000 aus Wien, 60.000 aus den Bundesländern und 55.000 aus dem Ausland. Bei den ausländischen Besuchern ist wiederum Deutschland der wichtigste Markt. Aber auch aus dem asiatischen Raum, beispielsweise aus Südkorea, reisen laut Grießler viele Menschen extra für die Bälle nach Wien.

Die Wirtschaftskammer geht heuer außerdem von acht Millionen Euro an Mehreinnahmen aus. Diese errechneten sich abgesehen von den steigenden Besucherzahlen auch dadurch, dass das „Gesamtpackage“ größer werde, sagte Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk. Die Gäste seien etwa bereit, mehr Geld für einen Friseurbesuch im Vorfeld oder ein Abendessen vor dem Ball zu bezahlen.

Die Kartenpreise sind leicht gestiegen, was vor allem damit zusammenhänge, dass der Garderobenpreis nun meist mit eingerechnet werde, sagte Grießler. Bei den Ballveranstaltern, die bereits mit dem Kartenvorverkauf begonnen haben, ist der Gästeandrang laut Wirtschaftskammer ähnlich stark wie im Vorjahr. Logen- und Tischplätze seien bereits nahezu ausverkauft.

Laut einer Umfrage unter 400 Wienern, die von der Wirtschaftskammer bei der KMU Forschung Austria in Auftrag gegeben wurde, planen die Besucher im Durchschnitt 275 Euro pro Ball auszugeben. In Summe sind das 139 Millionen Euro. Auf die Ballkarten entfallen davon durchschnittlich 95 Euro, Speisen und Getränke schlagen mit 75 Euro zu Buche und für die Kleidung werden durchschnittlich 60 Euro ausgegeben. Dazu kommen noch Taxifahrten, Friseur und Kosmetik sowie ein Abendessen vor dem Ballbesuch.

Die Hälfte der Besucher seien Stammgäste, aber auch der Gast, der sich spontan entscheide, einen Ball zu besuchen, werde häufiger, sagte Grießler. Tanzkurse sind weiterhin gefragt, um sich auf einen Ballbesuch vorzubereiten, der Trend gehe aber zum Last-Minute-Crash-Kurs, sagte Grießler. Einer der beliebtesten Tänze ist nach wie vor der Wiener Walzer, aber auch die Beliebtheit von lateinamerikanischen Tänze wie Salsa, Paso Doble und Cha-Cha-Cha hält an.

Bei der Pressekonferenz wurden auch die aktuelle Ballmode und die neuesten Frisurentrends präsentiert. Bei den Kleidern verabschiedet man sich von der ganz schmalen Silhouette, stattdessen liegen weit schwingende Röcke mit einem zierlichem Oberteil im Trend. Während in den vergangenen Jahren auf Spitze, Pailletten und Opulenz gesetzt wurde, sind heuer vor allem gemusterte Stoffe in Mode. Das diesjährige Farbspektrum dominieren die Farbtöne Nude, Rose, Lavendel und Flieder bis hin zu tiefem Violett. Auch Silber-, Bronze- und Goldtöne stehen hoch im Kurs. Die Männer greifen zu Smoking oder Frack.

Lange Haare werden in dieser Saison besonders gerne in einem Chignon (Haarknoten, Anm.) im Nacken getragen. In Sachen Make-up geht die Tendenz weiterhin zum blassen Teint, ein natürlicher Look ist gefragt. Die Gäste befolgten aber nicht unreflektiert jegliche Trends, betonte in einem Chignon (Haarknoten, Anm.) im Nacken getragen. In Sachen Make-up geht die Tendenz weiterhin zum blassen Teint, ein natürlicher Look ist gefragt. Die Gäste befolgten aber nicht unreflektiert jegliche Trends, betonte Smodics-Neumann. „Die weiblichen Ballbesucher sind sich mittlerweile sehr bewusst, was ihren eigenen Stil ausmacht und was ihnen steht.“

Das Ranking der beliebtesten Bälle führt laut der Umfrage heuer der Zuckerbäckerball (11. Jänner) an. Dahinter folgen der Kaffeesiederball (18. Jänner), der Jägerball (29. Jänner), der Blumenball (19. Jänner) und der Philharmonikerball (18. Jänner). Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Studentenbälle der Technischen Universität (25. Jänner) und der Wirtschaftsuniversität (13. Jänner). Der größte Ball ist nach wie vor der Opernball am 8. Februar.

Die Ballsaison startet heuer am 17. November mit dem Rauchfangkehrerball im Palais Ferstel und endet traditionell am 13. Februar mit dem Elmayer Kränzchen in der Wiener Hofburg. Außerhalb der Ballsaison zählen die Fete Imperiale (29. Juni) und der Life Ball (2. Juni) zu den Höhepunkten des Balljahres.