Frankfurter Rentenmarkt tendiert erneut schwächer
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag an ihre Vortagesverluste angeknüpft. Der richtungweisende Euro-Bu...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag an ihre Vortagesverluste angeknüpft. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,22 Prozent auf 162,43 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug um 1,5 Basispunkte auf 0,39 Prozent. Gegen den Trend in der Eurozone fielen die Renditen in Portugal, Italien und Spanien.
Seit Donnerstag haben die Kurse deutscher Staatsanleihen spürbar nachgegeben. Der insgesamt günstige Wirtschaftsausblick belastet laut Händlern die Festverzinslichen. Die EU-Kommission hatte am Donnerstag ihre Wachstumsprognosen für den Euroraum deutlich angehoben. Die Nachfrage nach sicheren Anlagen leide unter den guten Wachstumsperspektiven, hieß es.
Die Fachleute von der Commerzbank bringen zudem die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Spiel. Sie sprechen von einer gewissen „QE-Ernüchterung“. Denn normalerweise sollten Staatsanleihen von der Aussicht auf zusätzliche Wertpapierkäufe (Quantitative Easing, QE) der Notenbank profitieren.
Dass der Chef der Österreichischen Zentralbank (OeNB) eine Leitzinserhöhung vor 2019 quasi ausgeschlossen hat, stützte die Anleihen nicht, da dies an den Märkten auch nicht anders erwartet wurde. „Wir erwarten keine Zinserhöhung der EZB mehr unter der Präsidentschaft von Mario Draghi, die am 31. Oktober 2019 endet“, sagt etwa Holger Sandte, Chefvolkswirt Europa von der skandinavischen Großbank Nordea.
In den USA wird am Nachmittag noch das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan veröffentlicht.