Libanon-Krise: Zypern bereitet sich auf Flüchtlingswelle vor

Nikosia/Beirut (APA/dpa) - Die Republik Zypern bereitet sich auf eine mögliche Flüchtlingswelle aus dem destabilisierten Libanon vor. Das sagte der zypriotische Außenminister Ioannis Kasoulidis am Freitag auf einer Pressekonferenz in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia, berichtete die Deutsche Presse-Agentur. „Schwarze Wolken ziehen über dem Libanon auf“, fügte er im zypriotischen Fernsehen (RIK) hinzu.

Zypern könnte im Notfall abermals als eine Art Brücke zur Evakuierung europäischer und amerikanischer Bürger werden. Der Krisen- und Evakuierungsplan unter dem Namen „Hestia“ kann nach den Worten von Kasoulidis umgesetzt werden, „sobald es nötig ist“. Bereits 2006 hatte das kleine EU-Land seine Häfen und Flughäfen westlichen Staaten zur Verfügung gestellt, die bei einer ähnlichen Krise Zehntausende ihrer Bürger aus dem Libanon evakuierten.

Im etwa 40 Flugminuten von Zypern entfernten Libanon ist ein politischer Streit mit Saudi-Arabien wegen des iranischen Einflusses auf Beirut ausgebrochen. Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri hatte vor wenigen Tagen seinen Rücktritt erklärt.