Doping: WADA hat neue Informationen über Tests im Moskauer Labor
Montreal (APA) - Die Ermittlungsabteilung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist seit Ende Oktober im Besitz einer elektronischen Datei, di...
Montreal (APA) - Die Ermittlungsabteilung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist seit Ende Oktober im Besitz einer elektronischen Datei, die Informationen über alle Dopingtests im Moskauer Labor von Jänner 2012 bis August 2015 enthalten soll. In diese Periode fällt auch das im McLaren-Report angeprangerte staatlich unterstützte Doping russischer Athleten sowie Manipulationen von Proben bei den Winterspielen 2014.
Die WADA informierte am Freitag über das brisante Dokument, von dem sie hofft, dass es auch wirklich die Datenbank des Moskauer Labors ist. Dessen früherer Direktor Grigorij Rodschenkow, der während der Winterspiele in Sotschi im Amt war, hatte in dem Report von Richard McLaren ausgesagt, dass das Labor alle positiven Fälle an das Sportministerium gemeldet habe. Dieses habe mit „retten“ oder „Quarantäne“ geantwortet. Hieß es „retten“, dann sei der Test als „negativ“ in das Anti-Doping-Management System (ADS) eingetragen worden.
Die WADA will nun die neuen Daten mit den Eintragungen in ADAMS vergleichen. „Diese neuen Informationen dienen dazu, unsere Bedingung zu stärken, dass die russischen Behörden öffentlich die Ergebnisse des Reports anerkennen müssen“, sagte WADA-Präsident Craig Reedie in einer Aussendung. Wenn das geschehe, könne man darangehen, das Vertrauen in den russischen Sport neu aufzubauen.
Bei der Sitzung des WADA-Exekutivkomitees am 15. und 16. November sollen bereits neue Informationen aus der Datei vorliegen.
Damit die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) wieder volle Anerkennung findet, müssen laut WADA zwei Punkte erfüllt werden: 1. Die Anti-Doping-Behörden in Russland müssen die Ergebnisse des McLaren-Reports öffentlich anerkennen und 2. Die russische Regierung muss Zugang zu den aufbewahrten Proben und den elektronischen Daten im Moskauer Labor gewähren.