Kanada drängt auf Stationierung von UNO-Friedenstruppe in der Ukraine
Kiew/Moskau/Ottawa (APA/AFP) - Die kanadische Regierung wirbt massiv für die Stationierung von Blauhelm-Soldaten im Konfliktgebiet in der Os...
Kiew/Moskau/Ottawa (APA/AFP) - Die kanadische Regierung wirbt massiv für die Stationierung von Blauhelm-Soldaten im Konfliktgebiet in der Ostukraine. Kanada habe bereits mit vielen Ländern über die Machbarkeit und den Nutzen eines Friedens- und Polizei-Einsatzes in der Ukraine gesprochen, erklärte Außenministerin Chrystia Freeland am Freitag.
Auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko fordert einen Blauhelm-Einsatz in der Ostukraine. Freeland erklärte, Kanadas Premierminister Justin Trudeau habe das Thema in einem Gespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel erörtert. Sie selbst habe darüber mit US-Außenminister Rex Tillerson, dem US-Sondergesandten Kurt Volker und UNO-Generalsekretär Antonio Guterres gesprochen.
„Unsere Regierung steht im Zentrum der internationalen Bemühungen, die Ukraine zu unterstützen“, erklärte Freeland. „Und wir arbeiten hart daran, dass sämtliche Peacekeeping-Bemühungen die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine garantieren.“
Kanada hat einen besonderen Bezug zur Ukraine: Rund 1,2 Millionen Bürger des Landes haben ukrainische Vorfahren - auch Freeland selbst. Ebenso wie andere westliche Länder hat Kanada die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 scharf verurteilt und Sanktionen gegen russische Verantwortliche verhängt. Ottawa bildet zudem ukrainische Soldaten aus.
Poroschenko hatte bei einem Besuch in Kanada im September gesagt, er erwarte von der kanadischen G-7-Präsidentschaft im Jahr 2018 mehr Stabilität in der Ostukraine. Seit dem Beginn des bewaffneten Konflikts zwischen prorussischen Separatisten und der ukrainischen Armee in der Ostukraine wurden bereits etwa 10.000 Menschen getötet. Das Minsker Friedensabkommen vom Februar 2015 sieht unter anderem einen Waffenstillstand und den Abzug schwerer Waffen von der Front vor. Das Abkommen wurde aber bisher von keiner Seite voll umgesetzt.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA533 2017-11-10/22:26