Bürgermeisterwahl Salzburg - Unterkofler: Struktur statt Einzelideen
Salzburg (APA) - NEOS-Stadträtin Barbara Unterkofler ist zwar nicht die einzige Frau in der Salzburger Stadtregierung, sie geht aber am 26. ...
Salzburg (APA) - NEOS-Stadträtin Barbara Unterkofler ist zwar nicht die einzige Frau in der Salzburger Stadtregierung, sie geht aber am 26. November als einzige Politikerin ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Die „gordischen Knoten“ Verkehr und Wohnen möchte sie mit einer klar strukturierten Politik lösen, die sie im Gewirr zahlloser Einzelvorschläge bisher vermisst hat, skizzierte sie im APA-Interview ihre Pläne.
„Es braucht einen roten Faden. Wir können nicht einfach wahllos Projekte aus dem Hut ziehen“, sagte die 43-Jährige. „Sicher sind unter den vorliegenden Vorschlägen sehr gute Einzelideen dabei, nur wir brauchen zuerst eine Grundlagenanalyse.“ Innerhalb kurzer Zeit könnten diese Grundlagen erhoben werden. Darauf aufbauend seien dann gemeinsame Ziele zu setzen und die Maßnahmen zu definieren. Unterkofler glaubt, dass ohne die derzeitige „ideologische Pattstellung“ ein breite Mehrheit für notwendige Maßnahmen zu finden wäre. „Wenn wir parteiübergreifend an einem Strang ziehen, kann man schon bald eine Besserung merken.“
Als Alleinstellungsmerkmal unter den sechs Kandidaten sieht Unterkofler bei sich, dass sie nach dreieinhalb Jahren zwar Erfahrung und einen guten Einblick habe, wie Stadtpolitik läuft und wo die Fehler und Probleme liegen, „gleichzeitig habe ich noch die neuen Ideen und die Aufbruchstimmung um zu sagen, ich möchte Sachen ändern.“ Sei man zu lange in einer Position, verliere man diese Frische.
Die NEOS-Kandidatin fordert die Abschaffung des Proporzes in der Stadt, weil man sich dann Partner suchen könne und nicht laufend mit wechselnden Mehrheiten arbeiten müsse. Sie selbst habe bisher ja erleben müssen, dass sie zwar ein Regierungsamt mit Ressort hatte, aber nicht der (zumeist rot/grünen, Anm.) „Achse“ angehörte. „Man muss oft um Zustimmung buhlen, nur um sinnvolle Projekte umzusetzen. Und es wird einem das Leben schwer gemacht, obwohl man nur sinnvolle Dinge umzusetzen hat. Vor allem steht oder fällt es mit den handelnden Personen.“
Auf die Frage, warum in ihrem Wahlkampf keine Frauenthemen zu finden sind, sagte Unterkofler: „Ich glaube, Frau sein muss man leben. Das ist nicht etwas, das man als Programm hat. Viele Frauen kommen auf mich zu und sagen, genau wie Sie es machen, zeigt mir, dass Beruf und Familie vereinbar sind. Es lässt sich organisieren. Es geht, wenn die Kinderbetreuung funktioniert. Und da liegt der Hebel: Frauenpolitik ist Familienpolitik.“
~ WEB www.neos.eu ~ APA021 2017-11-11/07:00