Fußball: Nordirland will gegen Schweiz Ärger in Tore verwandeln

Basel (APA/dpa) - Für die Schweizer Fußballer liegt das WM-Ticket bereit. Mit einem 1:0 im Rücken gehen die Eidgenossen am Sonntag (18.00 Uh...

Basel (APA/dpa) - Für die Schweizer Fußballer liegt das WM-Ticket bereit. Mit einem 1:0 im Rücken gehen die Eidgenossen am Sonntag (18.00 Uhr) als Favorit in die Play-off-Rückpartie gegen Nordirland. Die Gäste wollen nach dem umstrittenen Elfer im Hinspiel ihre „Wut kanalisieren“, wie Teamchef Michael O‘Neill erklärte. Bei Griechenland hingegen ist nach dem 1:4 gegen Kroatien die Hoffnung auf ein Wunder gering.

Schweiz-Coach Vladimir Petkovic möchte im St. Jakob-Park von Basel von Beginn an keine Zweifel aufkommen lassen. „Wir müssen unsere Zuschauer gleich aufziehen und hinter uns bringen“, meinte der 54-Jährige. Er mahnte trotz Vorteils Verbesserungen ein: „Wir müssen nach vorne konkreter, hungriger, zielstrebiger werden und noch mehr Schüsse machen.“ Dann dürfte der siebenten Endrundenteilnahme seit 2004 nicht mehr viel im Wege stehen. In diesen 13 Jahren verpasste die Schweiz lediglich die EM in Polen und der Ukraine 2012.

Der Vorsprung ist aber knapp. Das gestand auch Flügelspieler Steven Zuber. „Das ist sicher eine gute Ausgangslage, aber in einem Spiel kann immer viel passieren“, warnte der Hoffenheim-Legionär. Dennoch spricht nicht zuletzt die Leistung in Belfast für Xherdan Shaqiri und Co. „Nordirland muss mindestens 2:0 gewinnen, und dafür sehr offensiv spielen. Eigentlich sind sie eine Mannschaft, die eher defensiv spielt“, brachte es Shaqiri auf den Punkt.

Die Nordiren zürnten nach dem 0:1 am Donnerstag vor allem dem rumänischen Schiedsrichter Ovidiu Hategan. Dessen schließlich entscheidender Elferpfiff bei einem angeblichen Handspiel von Corry Evans ließ die Emotionen hochgehen. „Wir müssen die Wut nun kanalisieren“, meinte O‘Neill, dessen Truppe die Chance auf die erste WM-Endrunde seit 32 Jahren noch nicht aufgeben hat. „Solange es in Basel 0:0 steht, ist alles möglich. Vielleicht sind uns die Fußballgötter wohlgesonnen“, hoffte der Coach - ohne sich Illusionen zu machen: „Es wird sehr schwer. Die Schweiz hat viele Spieler bei Topclubs in Europa.“

In Griechenland sorgte die 1:4-Schlappe in Zagreb für große Ernüchterung, an einen 3:0-Erfolg vor heimischem Publikum in Piräus glaubt kaum mehr einer. Dafür hatte sich die griechische Mannschaft zu desolat präsentiert, der auslaufende Vertrag von Trainer Michael Skibbe dürfte wohl nicht verlängert werden. Dem Deutschen wurden in den Medien nicht zuletzt das Vertrauen zu Stammspielern, die auf Clubebene zu wenig Einsätze haben, und taktische Umstellungen zum Vorwurf gemacht.

Immerhin erhielt Skibbe Unterstützung aus der Mannschaft. „Der Trainer hat keine Schuld. Wenn wir sehen, wie wir die Tore kassierten, dann wird man es klar erkennen, dass wir alle Fehler auf einmal gemacht haben. Das Spielsystem spielte dabei die kleinste Rolle“, sagte Kapitän Sokratis.