Bürgermeisterwahl Salzburg - Preuner will neuen Führungsstil bringen
Salzburg (APA) - Fast noch nie seit dem Krieg hatte ein ÖVP-Politiker so gute Chancen, Bürgermeister der Stadt Salzburg zu werden, wie Vizeb...
Salzburg (APA) - Fast noch nie seit dem Krieg hatte ein ÖVP-Politiker so gute Chancen, Bürgermeister der Stadt Salzburg zu werden, wie Vizebürgermeister Harald Preuner beim Urnengang am 26. November. Im Interview mit der APA weist er auf seine lange Erfahrung und die gute Gesprächsbasis mit den anderen Parteien hin und freut sich, erstmals Rückenwind von der Bundespartei zu spüren.
Preuner möchte einen neuen Führungsstil ins Schloss Mirabell bringen, bei dem Zusammenarbeit im Vordergrund steht und Ideen von Mitbewerbern nicht von vornherein abgelehnt werden. Denn: „Es ist egal, von wem die Idee kommt, die Menschen wollen eine Lösung.“ Ideologische Unterschiede seien in der Kommunalpolitik ohnedies kaum auszumachen. „Die Politik muss schauen, dass die Infrastruktur passt und die Bürger gut leben können, da ist Ideologie nicht immer an vorderster Stelle.“ Seit er die Geschäfte in der Stadt führt „haben wir fraktionsübergreifend schon einige Weichenstellungen vorgenommen, die dringendst notwendig waren“.
Zentrale Themen Preuners im Wahlkampf sind wie bei seinen Mitbewerbern Wohnen und Verkehr. Beim Verkehr („Wir drehen uns ständig im Kreis“) setzt der Fahrschulbesitzer auf rasche Maßnahmen statt Diskussionen über Großprojekte, die frühestens in 15 oder 20 Jahren umsetzbar sind, sowie auf ein gemeinsames Vorgehen mit den Umlandgemeinden und dem Land. Und beim Wohnen hofft er auf Besserungen durch das neue Raumordnungsgesetz des Landes ab 2018 sowie auf Änderungen im Mietrechtsgesetz.
In Sicherheitsfragen sieht Preuner zurzeit in Salzburg keine großen Probleme. Eine stadteigene Sicherheitswache sei dennoch „sicher ein Thema“, weil derzeit vieles an private Wachdienste ausgelagert sei. „Die Frage ist, machen wir es selber oder vergeben wir es fremd. Am Ende des Tages wird es ein reines Rechenbeispiel sein.“ Im Finanzbereich will er den bisherigen Sparkurs unbedingt beibehalten: In den nächsten Jahren stünden große Investitionen an, alleine für die Sanierungen der Schulen seien über 100 Millionen Euro nötig.
Nach Jahren des Gegenwindes seitens der Bundespartei verspürt Preuner heuer erstmals das Gegenteil: „Jetzt ist schon eine gewisse Stimmung da, dass man etwas gewinnen kann.“ Für den Fall, dass er nicht Bürgermeister wird, ließ Preuner offen, ob er die ÖVP 2019 noch einmal in die Gemeinderatswahl führt. Es gebe auf jeden Fall schon Überlegungen betreffend seine Nachfolge, „aber ich werde natürlich erst dann darüber reden, wenn es so weit ist“.
~ WEB http://www.oevp.at ~ APA032 2017-11-12/07:00