Bernhard Auinger: Hobbyläufer und Eishockey-Fan auf Aufholjagd

Salzburg (APA) - Als Wunschnachfolger von Salzburgs SPÖ-Altbürgermeister Heinz Schaden sollte Bernhard Auinger bei den Kommunalwahlen 2019 a...

Salzburg (APA) - Als Wunschnachfolger von Salzburgs SPÖ-Altbürgermeister Heinz Schaden sollte Bernhard Auinger bei den Kommunalwahlen 2019 antreten. Doch der Rücktritt des Stadtchefs nach der nicht-rechtskräftigen Verurteilung im „Swap“-Prozess im Juli verkürzte das Zeitfenster des noch relativ unbekannten Klubobmanns um eineinhalb Jahre. Er will spätestens aus der Stichwahl am 10. Dezember als Sieger hervorgehen.

Der 43-jährige Systemoperator und Betriebsratsvorsitzende bei der Porsche Holding Salzburg kündigte an, im Wahlkampf sieben Tage die Woche zu rennen, um die Aufholjagd zu gewinnen. Kampfgeist bewies er schon als Turnierreiter beim Überspringen von Hindernissen in seiner Jugend beim RC Doktorbauer. Als Hobbyläufer - drei mal in der Woche zehn Kilometer - weist er eine gute Kondition auf.

In die Politik kam Auinger über die Gewerkschaft. Als er bei Porsche eine Lehre zum Maschinen- und Werkzeugbauer absolvierte, wurde er Vorsitzender des Jugendvertrauensrates. Seit 2005 gehört er dem Gemeinderat an. 2013 wurde er SPÖ-Klubobmann und im März 2017 zum Bürgermeisterkandidaten gewählt - da lag die Untreue-Anklage gegen Schaden im Zusammenhang mit dem Finanzskandal bereits auf dem Tisch. Es folgte eine erste Plakat- und Internetkampagne, um Auingers Bekanntheitsgrad zu heben.

Dass er sich im Wahlkampf mit seiner Frau Marie-Christin präsentiert, ist untypisch für einen Salzburger Politiker und brachte ihm Häme der politischen Konkurrenz ein. „Meine Frau ist seit fast 25 Jahren ein Teil von mir. Sie unterstützt jeden Schritt von mir, und ich ihren“, verteidigte er sich. Als Bürgermeister werde er die deutsche Staatsbürgerin weiterhin vor den Vorhang holen. Mit Wahlslogans wie „Sag nicht Piefke zu den Deutschen“ spreche er nicht nur die rund 8.000 Deutschen, sondern generell EU-Bürger auf ihr Wahlrecht in der Stadt Salzburg an, „auch wenn sie nicht SPÖ wählen“.

Bernhard Auinger wurde am 4. März 1974 als jüngstes von vier Kindern in der Stadt Salzburg geboren. Mit seiner Frau, den zwei gemeinsamen Töchtern und seinen Eltern wohnt der „Familienmensch“ in einem Haus in Salzburg-Süd. Als leidenschaftlicher Eishockey-Fan hat er den Verein EC Oilers in Salzburg gegründet.

Auinger ist seit 1. November unter Entfall des Entgelts von seinem Arbeitgeber bis zur Bürgermeister-Stichwahl am 10. Dezember karenziert. Danach hat er noch drei Tage Bedenkzeit. Seine Ansage: Er werde auch als Vizebürgermeister für die Stadt weiterarbeiten, ansonsten kehrt er zu Porsche zurück und der Politik den Rücken zu.