Bürgermeisterwahl Salzburg - Padutsch für weltoffene, tolerante Stadt
Salzburg (APA) - Mit Johann Padutsch will am 26. November der am längsten dienende Stadtpolitiker Bürgermeister von Salzburg werden. Seit 19...
Salzburg (APA) - Mit Johann Padutsch will am 26. November der am längsten dienende Stadtpolitiker Bürgermeister von Salzburg werden. Seit 1982 im Gemeinderat und seit 1992 in der Stadtregierung setzt der 62-jährige Grüne (Bürgerliste) auf seine Erfahrung und Kompetenz. Und er erklärte im APA-Gespräch, dass er das Amt offener und verbindlicher anlegen würde als der zurückgetretene Langzeitstadtchef Heinz Schaden.
„Schaden und ich haben uns bei vielen Projekten gefunden. Aber Amtsberichte, die ihm nicht in den Kram gepasst haben, haben nie das Licht der Ausschüsse, des Stadtsenats oder des Gemeinderats erblickt. Das käme bei mir nie infrage. Es ist ein demokratisches Grundprinzip, auch solche Berichte behandeln zu lassen.“ Schaden habe als Einzelperson seine Macht in den Vordergrund gestellt. „Ich bin eher jemand, der versucht, breite Zustimmung zu finden - egal ob in der Bevölkerung oder im Gemeinderat.“
Dass er als Person polarisiere, sei ihm bewusst. „Aber es braucht in der Politik eine klare eigene Meinung und einen klaren eigenen Standpunkt. Ich stehe für ein weltoffenes, tolerantes und menschliches Salzburg und möchte, dass das so bleibt.“ Mit einer Law & Order-Atmosphäre, wie sie Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) erzeuge, könne er nichts anfangen. „Ich will eine kompakte Stadt, in der ein urbanes Leben möglich ist. Wo der Mensch im Vordergrund steht und nicht das Auto. Eine Stadt, die weiterhin Wohnungen, Arbeitsplätze und Dienstleistungen zur Verfügung stellt, ohne dass man dabei die Grünlanddeklaration angreifen muss.“ Diese müsse als Basis für die Lebensqualität in Salzburg außer Streit stehen.
Die in der Stadt mitunter vorhandene Verhinderer-Mentalität lasse sich bei entsprechendem Dialog aufbrechen, ist sich Padutsch sicher. „Projekte wie eine Stadtmaut sind machbar, wenn man die Bevölkerung überzeugen kann, dass sie nur Vorteile und keine Nachteile bringt.“ Inhaltlich wolle er auch das fertig ausgearbeitete, politisch aber versenkte Modell für direkte Demokratie wieder aus den Schubladen holen und das Projekt Stadtregionalbahn weiter betreiben. „Das jetzige System mit Bus und O-Bus stößt an seine Grenzen. Eine weitere Verdichtung des Angebots ist ohne ein öffentliches Verkehrsmittel mit hohen Kapazitäten nicht mehr möglich.“
Den Konsolidierungskurs bei den Stadtfinanzen will Padutsch beibehalten. „Wir stehen gut da, dürfen uns aber nicht dazu verführen lassen, mehr Geld auszugeben als wir einnehmen. Das wird ein Spagat, weil wir etwa im ÖV mehr investieren müssen.“
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