Gemeinderatswahl in Kaltenbach: Klaus Gasteiger wiedergewählt
Noch spannender hätte die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Kaltenbach kaum sein können. Klaus Gasteiger setzte sich gegen Alexander Maier durch und holte sich auch die Mehrheit der Mandatare zurück.
Von Eva-Maria Fankhauser
Kaltenbach – Das Bauchgefühl nach dem Wahlschluss um 12 Uhr war gut. Klaus Gasteiger (SP) atmete tief durch. Die Spannung vor dem Auszählen der Stimmen war ihm dennoch ins Gesicht geschrieben. Aber seine Augen glänzten. Der Siegerwille ist ungebrochen. Er will es noch einmal schaffen. Seit 17 Jahren ist Gasteiger Bürgermeister in Kaltenbach. Und er hat es gestern erneut geschafft: Gasteiger wurde mit 483 von insgesamt 823 Stimmen zum Bürgermeister der Gemeinde Kaltenbach gewählt. Sein Kontrahent Alexander Maier (VP) erhielt 307 Stimmen.
„Ich weiß genau, wen ich wähle, den einzig Richtigen“, sagte ein Kaltenbacher vorm Wahllokal. In der Turnhalle der Volksschule gaben insgesamt 823 von 1035 Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Bei der letzten Gemeinderatswahl im Vorjahr lag die Wahlbeteiligung bereits bei rund 77 %. Gestern wurde sie sogar noch auf knapp 80 % erhöht. Das zeigte sich auch an der langen Schlange vor dem Wahllokal. „Da ist mir zu viel los. Ich komme später wieder“, meinte ein älterer Gemeindebürger. Aber die Warteschlange wurde nicht kürzer, eher länger. Der Andrang war groß. Jung und Alt wollten sich ihr Wahlrecht nicht entgehen lassen. „Heute wählen zu gehen, ist so wichtig wie noch nie“, sagte eine Kaltenbacherin. Und eines hatten wohl alle gemeinsam: Spontane Entscheidungen wurden keine gefällt. Die Kaltenbacher wussten genau, wem sie ihre Stimme geben wollten.
Gasteiger darf sich aber nicht nur über die Rückeroberung seines Bürgermeistersessels freuen, sondern auch – im Gegensatz zum Wahlgang 2016 – über die Mehrheit im Gemeinderat. Seine Bürgermeisterliste erhielt die deutliche Mehrheit. Mit 417 Stimmen sitzen künftig wieder sieben anstatt sechs Mandatare der Bürgermeisterliste im Gemeinderat. Alexander Maier bekam mit seiner Neuen Liste Kaltenbach 291 Stimmen und darf sich über fünf Mandate freuen. Die FPÖ mit Hansjörg Gwiggner hat den Sprung in den Gemeinderat geschafft. Zwar nur mit einem Mandat, aber mehr ging sich mit nur 80 Stimmen nicht aus.
„Wir haben vor einem Monat noch nicht einmal eine Liste gehabt. Für den Start passt das super. Darauf können wir dann aufbauen“, sagte Hansjörg Gwiggner von der FPÖ. Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich auch Maier: „Ich bin nicht enttäuscht. Ich habe schon damit gerechnet, dass es gegen ein Urgestein wie Klaus Gasteiger schwer werden wird.“ Dennoch war es ihm wichtig, als Kandidat anzutreten und eine starke Liste zu präsentieren. „Wir haben aus dem Stand fünf Mandate gemacht. Das ist schon ein großer Erfolg“, sagt Maier auf Anfrage der TT. Chancen auf den Posten als Vizebürgermeister rechnet er sich keine aus. „Gasteiger hat die Mehrheit“, sagt er kurz.
Und über die freut sich der wiedergewählte Bürgermeister sehr. „Mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Die letzten Wochen und Monate waren eine schwierige Zeit“, sagt Gasteiger. Dass erneut stürmische Zeiten anbrechen, glaubt er nicht. „Ich denke, dass aus dieser Wahl alle im Gemeinderat gelernt haben“, sagt er. Gasteiger ist voller Tatendrang.
Die konstituierende Sitzung beraumt er für nächsten Montag an. Erst dann darf Gasteiger wieder auf seinem Bürgermeistersessel Platz nehmen.