Erdogan-Zeichnung mit Karikaturenpreis ausgezeichnet

Dresden (APA/dpa) - Mit einer Zeichnung, die den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zeigt, hat Frank Hoppmann den Deutschen Karikat...

Dresden (APA/dpa) - Mit einer Zeichnung, die den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zeigt, hat Frank Hoppmann den Deutschen Karikaturenpreis gewonnen. Dem Zeichner und Illustrator aus Münster wurde am Sonntag in Dresden der „Geflügelte Bleistift in Gold“ überreicht. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.

Hoppmanns preisgekrönte Karikatur zeigt den türkischen Präsidenten in einer beleidigten Pose. Der Politiker trägt einen roten Eimer auf dem Kopf, der wie ein orientalischer Fes wirkt. Der 1975 geborene Hoppmann arbeitet unter anderem für das Kulturmagazin „Rolling Stone“, die Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ und Zeitungen.

Hoppmanns Werke seien lustig und teilweise verstörend, aber in jedem Fall treffend und meist wenig schmeichelhaft, hieß es in der Begründung der zehnköpfigen Jury. Mit überzeichneten Porträts präsentiere er seine gnadenlose Wahrheit. „Besonders erbarmungslos und daher in Bezug auf das Wettbewerbsmotto fabelhaft treffend, tut er dies in seinem Porträt des türkischen Staatspräsidenten Erdogan“, teilte die Jury mit. Der Preis wurde zum 18. Mal vergeben.

Ob die Preisvergabe Folgen haben wird, war vorerst nicht abzusehen. Im Vorjahr hatte der deutsche Satiriker Jan Böhmermann (36) wegen eines Schmähgedichts über den türkischen Präsidenten für diplomatische Spannungen zwischen Ankara und Berlin gesorgt.

Unter dem Motto „Menschen sind auch keine Lösung!“ hatten 211 Karikaturisten als Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als 1000 Werke eingereicht. Insgesamt wurden vor mehr als 700 Gästen im Schauspielhaus vier Preisträger geehrt.

Die Auszeichnung als „Newcomer“ ging an den Hamburger Kai Flemming. Stroisel - alias Dagmar Gosejacob - aus Düsseldorf wurde in der Kategorie „Besondere Leistung“ gewürdigt und Gymmick - alias Tobias Hacker - aus Nürnberg bekam die Auszeichnung für die „Gesamtleistung“. Ein ebenfalls ausgelobter Publikumspreis wird erst im kommenden Jahr vergeben.