Ski: Mati und ein Bier - Neureuther am finnischen Vatertag im Glück
Levi (APA) - Märchenhaft ist nicht nur die Stimmung bei den Levi-Slalomrennen gewesen, ein kleines Märchen hat auch Felix Neureuther am Sonn...
Levi (APA) - Märchenhaft ist nicht nur die Stimmung bei den Levi-Slalomrennen gewesen, ein kleines Märchen hat auch Felix Neureuther am Sonntag geschrieben. In seinem ersten Bewerb als Jung-Papa und noch dazu am finnischen Vatertag fuhr er den 13. Weltcupsieg seiner Karriere ein, taufte ein niedliches Rentier nach dem Spitznamen seiner Tochter „Mati“ und krönte das alles mit einem Bier am Abend.
Rentiere, Huskies, gegrillter Lachs, die Heilige Lucia mit ihren weißen Pferden, Schneefall und Santa Claus - die Lappland-Rennen sind ein wunderschönes Familienfest. Auch der deutsche Ski-Star Neureuther fühlt sich nördlich des Polarkreises wohl. „Es ist schon was Spezielles. Das erste Rennen als Vater hier im Norden, wo auch noch Vatertag ist, das passt alles zusammen. Es war ein schöner Auftakt, es waren faire Bedingungen, jetzt schauen wir, wie es weitergeht.“
Es fühle sich großartig an, nun zu wissen, dass man schnell sei, denn vor dem ersten Rennen könne man das nie sagen. „Ich genieße das sehr“, sagte der 33-Jährige, für den es der erste Weltcupsieg seit Februar 2016 in Japan war. „Ein Bier am Abend“ wollte er sich gönnen, wenn denn schon Vatertag sei. Nach seiner Tochter „Matilda“ wollte er das kleine, fast weiße Rentier nennen, das als Siegespreis ausgelobt war. Weil es ein Männchen ist, wurde „Mati“ daraus. „Das ist ihr Spitzname. Und sehr finnisch.“
Mit der Geburt seiner nun einen Monat alten Tochter haben sich für den auch in Österreich sehr beliebten mehrfachen WM-Medaillengewinner die Werte verschoben. „Das Leben könnte nicht besser sein im Moment für mich. Ich habe eine großartige Tochter daheim, ich habe eine großartige Familie daheim. Ich genieße das Skifahren. Ich habe auch keinen so großen Druck mehr, denn Skifahren ist nicht mehr das Wichtigste, das ist deine Familie. Ich denke, deshalb fahre ich so gut.“
Er wollte nicht verschweigen, dass er auch vom Ausfall Dave Rydings profitiert hatte, der vor ihm nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen war. „Er war wirklich sehr stark, der Ausfall war Glück für mich.“ Auch der auf Platz 17 gekommenen Marcel Hirscher freute sich mit dem Sieger. „Felix ist megaklasse gefahren, technisch geil. Dave hätte ich das Podium auf jeden Fall auch vergönnt, es war eine blitzsaubere Fahrt bis dahin.“
Neureuthers Stärke kommt nicht von ungefähr. „Er hat in diesem Sommer viel mehr als in den Jahren zuvor gearbeitet. Dass er gut fährt, ist nicht überraschend, dass er gewinnt, hat uns schon alle ein bisschen überrascht. Das hier war aber kein Zufall“, sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier.
Nur zwei seiner nun 13 Siege hat Neureuther vor Jahreswechsel eingefahren, die anderen Male stand er jeweils zwischen Jänner und März ganz oben. „Gute Frage, warum das so ist. Ich glaube, wir haben im Sommer als ganze Mannschaft sehr gut gearbeitet. Wir waren absolut bereit für das Rennen hier. Wir haben auch noch in Levi trainiert, das war alles ausschlaggebend, dass es so funktioniert.“ Besonders freute er sich auch mit Teamkollegen Fritz Dopfer, der bei seinem Comeback nach Schien- und Wadenbeinbruch als 15. punktete.