Pahor bei slowenischer Präsidentenwahl knapp in Führung

Ljubljana (APA) - Bei der slowenischen Präsidentenwahl hat sich am heutigen Sonntag ein knappes Rennen zwischen dem favorisierten Amtsinhabe...

Ljubljana (APA) - Bei der slowenischen Präsidentenwahl hat sich am heutigen Sonntag ein knappes Rennen zwischen dem favorisierten Amtsinhaber Borut Pahor und seinem Herausforderer Marjan Sarec abgezeichnet. Pahor lag nach ersten Teilergebnissen mit 52,95 Prozent der Stimmen vorne. „Ich bin als Clown in dieses Rennen eingestiegen, und jetzt ist das so ein knappes Rennen“, jubelte der Lokalpolitiker Sarec.

Die Wahlkommission veröffentlichte nach Wahlschluss um 19 Uhr zunächst das Ergebnis der vorzeitigen Stimmabgabe. Rund fünf Prozent der Wähler hatten ihre Stimme schon vor dem Wahltag abgegeben. In der ersten Wahlrunde vor drei Wochen hatte Pahor bei diesen Stimmen schlechter abgeschnitten als im Endergebnis.

Der Bürgermeister der Stadt Kamnik schien sich bereits auf eine Niederlage einzustellen und deutete ein Antreten bei der Parlamentswahl im kommenden Juli an. Die Wähler hätten gezeigt, „dass die Zeit für einen Generationswechsel gekommen ist“. Sarec hatte im Wahlkampf tiefgreifende Reformen des politischen Systems versprochen, darunter eine Stärkung der Position des Ministerpräsidenten und eine Änderung des Wahlsystems.

Sarec hatte den sozialdemokratischen Ex-Premier vor drei Wochen überraschend in eine Stichwahl gezwungen. Nachdem Pahor in den Umfragen mit 60 Prozent geführt hatte, landete er in der ersten Runde bei 47 Prozent der Stimmen. Sarec setzte sich mit knapp 25 Prozent der Stimmen klar gegen sieben weitere Bewerber, darunter die Kandidaten der beiden größten Parteien des Landes durch.

Die Wahlbeteiligung dürfte in der Stichwahl ein neuerliches Rekordtief erreichen. Bis 16 Uhr gaben nur gut 30 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, die höchste Beteiligung wurde in der Stadt Kamnik, wo Sarec als Bürgermeister amtiert, mit knapp 45 Prozent erreicht. In der ersten Runde hatten nur 44 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht.