Slowenien-Präsidentenwahl - Sarec deutet Parlamentskandidatur an

Ljubljana (APA) - Nach seinem starken Abschneiden bei der slowenischen Präsidentenwahl will der politische Shooting-Star Marjan Sarec auch d...

Ljubljana (APA) - Nach seinem starken Abschneiden bei der slowenischen Präsidentenwahl will der politische Shooting-Star Marjan Sarec auch die Parteipolitik aufmischen. Er werde bei der Parlamentswahl im kommenden Juli antreten, „wenn die Menschen dies wollen“, sagte der Bürgermeister der Stadt Kamnik, der im Duell gegen den favorisierten Amtsinhaber Borut Pahor nach Teilergebnissen rund 46 Prozent erreicht hatte.

Sarec hatte Pahor im ersten Wahlgang vor drei Wochen überraschend in die Stichwahl gezwungen. Noch bis vor wenigen Tagen sah es nach einem glatten Sieg des Amtsinhabers aus, der in der ersten Runde fast doppelt so viele Stimmen wie Sarec erreicht hatte. Letzte Umfragen ließen den Ausgang aber wieder ungewiss erscheinen.

Im Wahlkampf hatte Sarec erfolgreich die Anti-Establishment-Karte gespielt und tiefgreifende Änderungen im politischen System verlangt, weil sich nur so die seit der Staatsgründung vor 26 Jahren bestehenden Probleme lösen ließen. Sarec traf damit einen Nerv bei den slowenischen Wählern, während ihm Amtsinhaber Pahor Populismus vorwarf.

Die beiden letzten Parlamentswahlen hatten jeweils politische Quereinsteiger mit Namenslisten gewonnen. Im Jahr 2011 siegte der Bürgermeister der Stadt Ljubljana, Zoran Jankovic. Drei Jahre später setzte sich der Verfassungsrechtler Miro Cerar durch. Die Partei von Jankovic flog damals aus dem Parlament, jener Cerars droht bei der nächsten Wahl ein Debakel.