Slowenien-Präsidentenwahl - Pahor kündigt aktivere Politik an

Ljubljana (APA) - Der am Sonntag für eine zweite Amtszeit bestätigte slowenische Präsident Borut Pahor will künftig kantiger auftreten. „Ich werde mich öfters zu Wort melden“, sagte Pahor am Sonntagabend. In der Wahlkampagne habe er gelernt, dass die Bürger von einem direkt gewählten Präsidenten erwarten, dass er öfter und klarer Stellung bezieht.

Pahor spielte damit auf Kritik an, er habe sich in seiner ersten Amtszeit in politischen Streitfragen zu sehr zurückgehalten. Unter anderem hatte sein Gegenkandidat Marjan Sarec, der mit 46,9 Prozent der Stimmen einen Sensationserfolg verbuchte, eine entschlossenere Amtsführung versprochen. Pahor sagte nun, dass er dafür sorgen wolle, „dass meine Stimme mehr gehört wird“. Aber er sei immer noch davon überzeugt, dass es hilfreich sei, Probleme zu lösen statt Differenzen zu vertiefen.

„Heute hat eine Politik gewonnen, die auf Gemeinsamen aufbaut“, sagte Pahor. Er werde Präsident aller Slowenen sein, kündigte er an und fügte hinzu, sich für den Dialog einsetzen zu wollen. Mit Blick auf die Parteipolitik versprach er, weiterhin unvoreingenommen sein zu wollen.

Die Tatsache, dass erstmals nach 20 Jahren ein Staatsoberhaupt wiedergewählt wurde, bezeichnete Pahor als eine wichtige Botschaft mit Blick darauf, dass das Vertrauen der Bürger in die Politik während der vergangenen Krisen gesunken war. Diesmal habe er gewonnen, weil die Menschen für ihn und für seine Politik gestimmt hätten, während vor fünf Jahren die Stimme für ihn eine Stimme gegen den damaligen Präsidenten gewesen sei.