Brexit - Dyson will EU-Austritt ohne Deal: „Leichter Leute feuern“

London (APA) - Der britische Staubsaugerhersteller James Dyson kann den EU-Austritt seines Landes kaum erwarten, weil er sich davon niedrigere Unternehmenssteuern und eine laxere Arbeitsgesetzgebung erwartet. London sollte die EU ohne Deal verlassen, sagte Dyson am Sonntag im BBC-Interview. Um die Industrie nach dem Brexit anzukurbeln, müsse es „leichter werden“, Arbeitskräfte „anzustellen und wieder zu feuern“.

Dyson hatte sich vor dem EU-Austrittsreferendum im Juni 2016 als einer von wenigen Wirtschaftsbossen klar für den Brexit ausgesprochen. Er kritisierte vor allem die seiner Ansicht nach überbordenden EU-Regulierungen. Nun ruft er London auf, die Verhandlungen mit Brüssel über die künftigen Beziehungen abzubrechen. Die EU verhalte sich nämlich „unglaublich unvernünftig“. Es sei „empörend“, dass die EU von Großbritannien „Milliarden über Millarden nur dafür verlangt, weil wir gehen“, meinte Dyson. „Ich würde aufstehen, das ist der einzige Weg, wie man mit denen umgehen kann“.

Dyson verwies in diesem Zusammenhang auf seine eigenen Erfahrungen mit EU-Regelungen in den vergangenen 25 Jahren. In der Frage von EU-Standards oder Energielabels sei er einfach „weggegangen“, wenn es keine Möglichkeit für einen Deal gegeben habe.

Für die Schaffung von Industriejobs nach dem Brexit hat Dyson ein klares Konzept. Wenn die Unternehmenssteuern gesenkt werden, würde dies viele Industriebetriebe ins Land bringen. „Man sollte Profite nicht besteuern, sondern ermöglichen, dass sie wieder investiert werden“, betonte Dyson. Er kritisierte auch die „sehr schwierigen“ Arbeitsgesetze in Großbritannien. Er selbst wisse nicht, „welche Aufträge ich nächsten Monat oder nächstes Jahr haben werde“. „Wenn man seine Arbeitskraft nicht anpassen kann, dann ist das ein weiterer Grund, warum man gar nicht erst einen Produktionsbetrieb eröffnet oder erweitert“, argumentierte Dyson.