Standort Tirol

Schoellerbank warnt vor Blasen an den Märkten

Die Nullzinspolitik wirke wie eine stille Enteignung der Sparer, während sich die Staaten Milliarden ersparen. Seit 25 Jahren ist die Schoellerbank in Tirol.

Innsbruck –Seit 1992 hat die im gehobenen Private Banking und der Vermögensverwaltung (ab einem verfügbaren Barvermögen von etwa 400.000 Euro ist man als Neukunde interessant) tätige Schoellerbank einen Standort in Innsbruck. Heute werden laut Landesdirektor Peter Jenewein hier 1300 Kunden mit einem Kundenvermögen von 753 Mio. Euro betreut. Österreichweit hat die Schoel­lerbank etwa 20.000 Kunden und ein Kundenvermögen von 11,26 Mrd. Euro.

Die europäische Nullzinspolitik der EZB helfe den Staaten, trotz seit der Finanzkrise stark gestiegener Schuldenberge riesige Summen an Zinskosten einzusparen – auf Kosten der Sparer, die „wie bei einer stillen Vermögenssteuer“ schleichend enteignet würden, sagt Vorstandschef Franz Witt-Döring. Allein die Republik Österreich habe sich je nach Berechnung seit 2009 insgesamt zwischen 9 und 17 Mrd. Euro durch die Tiefstzinsen erspart, während die heimischen Sparer einen zweistelligen Milliardenbetrag an Kaufkraft eingebüßt haben.

Für Witt-Döring und Jenewein sollte bei der Geldanlage selektiv und vorsichtig vorgegangen werden – nicht obwohl, sondern weil derzeit von Aktien, Anleihen, Immobilien bis hin zu Kunst alle Ampeln auf den internationalen Märkten auf Grün stünden und sich viele Anleger bei ihrer Rendite-Suche ins Risiko stürzten. „Die Aktienkurse steigen weit rascher als die Gewinne, und das ist immer gefährlich“, allein der ATX sei seit Frühjahr 2016 um 70 Prozent gestiegen. Die Gefahr von Blasenbildungen sei in verschiedenen Bereichen gegeben. Die Schoellerbank gehe etwa nur in Anleihen mit A-Rating, und das nur auf maximal vier Jahre und in keinen Emerging Markets. (va)