Zürcher Börse schließt mit einem kleinen Plus

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag vor allem dank seiner defensiven Schwergewichte in der Gewinnzone gehalt...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag vor allem dank seiner defensiven Schwergewichte in der Gewinnzone gehalten und stand damit im Gegensatz zu vielen anderen Börsenplätzen Europas. Eine gewisse Stabilisierung brachte am Nachmittag die Wall Street, wo der Dow Jones Industrial nach zuletzt zwei schwachen Tagen zunächst nochmals leicht im Minus eröffnete, sich danach aber schnell erholte.

Der größte Teil der Dividendenpapiere knüpfte aber dort an, wo sie die vergangene Woche beendet hatten: Abgaben dominierten das Bild. Der Markt sei angeschlagen und die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen groß, erklärten Händler. Viele Anleger brächten nun ihre Gewinne in Sicherheit, zumal viele Investoren auf eine fortgesetzte Rally spekuliert hätten. Sonova sackten nach schwach aufgenommenen Halbjahreszahlen gar deutlich ab.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss zum Wochenauftakt 0,31 Prozent höher bei 9.162,74 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab hingegen um 0,16 Prozent auf 1.481,90 Punkte nach, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,16 Prozent auf 10.500,05 Zähler zulegte. Bei den 30 wichtigsten Titeln standen 9 Gewinner 21 Verlierer gegenüber.

Allen voran die defensiven und in unsicheren Börsenzeiten gerne gekauften Nestlé (plus 1,1 Prozent), Novartis (plus 1,1 Prozent) und Roche (plus 0,3 Prozent) stützen den SMI; die drei Aktien bestreiten mehr als die Hälfte der Index-Kapitalisierung. Novartis hatte am Berichtstag einen Investorentag durchgeführt. Die Präferenz für defensive Papiere ließ sich auch bei Swisscom (minus 0,1 Prozent) und Givaudan (plus 0,3 Prozent) ablesen.

Am anderen Ende büßten Sonova 2,4 Prozent ein; im frühen Handel sackten die Papiere um fast 10 Prozent ab. Der Hörgerätehersteller hatte Halbjahreszahlen vorgelegt und die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt. In Expertenkreisen sorgte neben dem tiefer als erwartet ausgefallenen organischen Umsatzwachstum auch die eher enttäuschende Gewinnentwicklung für Diskussionsstoff. Die Abgaben wurden aber auch mit dem massiven Plus der Aktie im bisherigen Jahresverlauf erklärt.

Auch andere in diesem Jahr gut gelaufene Aktien wurden verkauft, wie etwa Clariant (minus 1,6 Prozent), Partners Group (minus 1,2 Prozent) oder Logitech (minus 0,9 Prozent) und Lonza (minus 0,5 Prozent).

Die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont (je minus 0,2 Prozent) litten unter einer Branchenabstufung auf Neutral von Overweight durch die UBS Investmentbank. Die Großbank argumentiert mit dem nachlassenden Gewinnmomentum und der im bisherigen Jahresverlauf starken Kursentwicklung, welche sich 2018 nicht wiederholen lasse.

Zu den größten Verlierern zählten Finanzwerte, wie etwa Credit Suisse (minus 1,1 Prozent). Die Großbank bleibt im Fokus des Hedgefonds-Managers Rudolf Bohli. Dieser soll sich laut Medienberichten mit CS-CEO Tidjane Thiam in erster Linie über zu hohe Kosten und die bessere Nutzung moderner Technologien ausgetauscht haben. UBS büßten 0,5 Prozent ein.

Dufry schlossen 0,1 Prozent fester und schüttelten damit frühe Abgaben ab. Der Konzern steht seit diesem Wochenende mit den „Paradise Papers“ im Fokus. Die Behörden von Mauritius verdächtigen das Duty-Free-Unternehmen der Bestechung. Die Generalstaatsanwaltschaft des Inselstaats hat in diesem Zusammenhang ein Rechtshilfeersuchen an die Schweizer Bundesanwaltschaft gerichtet.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA468 2017-11-13/18:11