Rodeln

Nach Olympia sieht es bei den Rodlern doppelt düster aus

Die Tiroler Peter Penz und Georg Fischler wollen sich in Pyeongchang den Traum von einer Olympia-Medaille erfüllen.
© gepa

Beim Rodel-Weltcup am Wochenende in Igls halten Penz/Fischler noch die Fahne hoch. Aber nach Olympia 2018 droht eine düstere Zukunft.

Von Günter Almberger

Innsbruck –Es ist noch kein Jahr her, da hing die Karriere des österreichischen Parade-Doppels Peter Penz/Georg Fischler am seidenen Faden. Eine Herzmuskelentzündung bremste Fischler kurz vor dem Jahreswechsel aus. Die sportliche Zukunft des Tiroler Duos stand plötzlich in den Sternen. Der Traum von der Heim-WM in Igls Ende Jänner 2017 schien geplatzt, dann kam alles anders:

Nach fast vierwöchiger Sportpause rasten die Routiniers bei ihrem Comeback zu Silber im Sprintbewerb, doch das ist mittlerweile schon wieder Schnee von gestern. Der Saisonauftakt mit dem Heim-Weltcup am kommenden Wochenende in Igls ist für Penz/Fischler nur ein Zwischenschritt zu ihrer großen Mission Olympia-Medaille. Nach dem Drama von Sotschi (Anm.: als Halbzeitdritte auf Platz 19 zurückgefallen) sind die beiden voll auf die Spiele in Pyeongchang fokussiert.

Die Beziehung zum neuen olympischen Eiskanal – kein­e Liebe auf den ersten Blick. „Die Bahn in Sotschi ist uns besser gelegen als jene in Korea. Trotzdem ist die Chance auf olympisches Edelmetall vorhanden. Diesem Ziel ordnen wir alles unter“, erklärt Penz. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten hat sich das ÖRV-Doppel bei der internationalen Trainingswoche langsam mit der 98 Mio. Euro teuren Bahn in Pyeongchang angefreundet. „Der Speed war vorhanden. Allerdings sind zwei perfekte Läufe für das Podest Pflicht, da fehlt uns noch die Konstanz.“ Gehandicapt ist Fischler von einer Entzündung in der Schulter. „Mit ständiger Physiotherapie habe ich das gut im Griff“, gibt der Thaurer vor dem Heim-Rennen Entwarnung.

Nach den Spielen im Februar ist für Penz/Fischler dann Schluss, auch wenn sie das noch nicht offen aussprechen. Als „Kronprinzen“ stehen Thomas Steu/Lorenz Koller in den Startlöchern. Doch dahinter sieht es bei den heimischen Doppelsitzern düster aus. Mit David Trojer/Philip Knoll und Florian Schmid/Fabian Strickner haben gleich zwei junge Doppel in den vergangenen Monaten ihre Karriere beendet, das nächste Duo ist erst 16 Jahre alt ...

„Es schmerzt uns speziell bei Trojer/Knoll, immerhin waren sie Junioren-Weltmeister. Trotzdem sehe ich für die Zukunft nicht schwarz. Wir haben einen sehr starken Nachwuchs. Und lieber habe ich Qualität statt Quantität im Team“, betont ÖRV-Sportdirektor Markus Prock.

Sollten Steu/Koller nach Olympia vorläufig das einzige ÖRV-Doppel im Weltcup sein, wäre das für das junge Duo alles andere als einfach. „Es ist immer gut, wenn du dich auch innerhalb des Teams messen kannst“, erklärt Koller. Wichtiger wäre dem Innsbrucker, dass zumindest ein Teil von Penz/Fischler dem Verband in irgendeiner Form erhalten bleiben würde. „Dieses Know-how ist unbezahlbar für uns.“