Haftstrafen auf Bewährung für Attacke auf US-Botschaft in Belgrad

Belgrad/Washington (APA) - Knapp zehn Jahre nach einem Brandanschlag auf die US-Botschaft in Belgrad wurden am Dienstag vier Angeklagte von ...

Belgrad/Washington (APA) - Knapp zehn Jahre nach einem Brandanschlag auf die US-Botschaft in Belgrad wurden am Dienstag vier Angeklagte von einem Belgrader Gericht zu fünf- bzw. sechsmonatigen Haftstrafen für zwei Jahre auf Bewährung verurteilt. Weitere drei Angeklagte wurden mangels Beweisen freigesprochen, berichteten serbische Medien.

Vor zwei Jahren waren sieben Angeklagte bereits einmal zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Das Berufungsgericht hatte 2016 wegen „widersprüchlicher“ Urteilsbegründung allerdings die Wiederholung des Prozesses angeordnet.

Nach einer von der Regierung des damaligen nationalkonservativen Ministerpräsidenten Vojislav Kostunica organisierten Massendemonstration gegen die Unabhängigkeit des Kosovo hatten wütende Teilnehmer im Februar 2008 die US-Botschaft attackiert und sie in Brand gesetzt. Ein Angreifer war ums Leben gekommen. Gleichzeitig wurden auch die deutsche, die kroatische und die kanadische Botschaft angegriffen. Zuvor hatten Randalierer auch die diplomatischen Vertretungen der Türkei und Bosnien-Herzegowinas mit Steinen und Bierdosen beworfen.

Seit drei Jahren laufen auch Ermittlungen gegen vier damalige Polizeigeneräle, die an jenem Tag nichts unternommen hatten, um die Angriffe auf die Botschaften zu verhindern. In der Tat hatte sich die Polizei vor der US-Botschaft vor Randalierern zuerst gar zurückgezogen. Einen Gerichtsprozess gab es bisher nicht.