Der Fall Harvey Weinstein und die Folgen
Los Angeles (APA/dpa) - Dutzende Frauen werfen dem Hollywood-Filmproduzent Harvey Weinstein sexuelle Belästigungen bis hin zur Vergewaltigun...
Los Angeles (APA/dpa) - Dutzende Frauen werfen dem Hollywood-Filmproduzent Harvey Weinstein sexuelle Belästigungen bis hin zur Vergewaltigung vor. Der Skandal weitete sich in der Filmbranche und darüber hinaus bis nach Europa aus und löste weltweit eine Debatte über sexuelle Diskriminierung und Missbrauch aus.
5. Oktober: Ein Artikel der „New York Times“ bringt den Stein ins Rollen: Ashley Judd und weitere Schauspielerinnen werfen Harvey Weinstein darin sexuelle Belästigung vor. Weinsteins Anwalt spricht von Verleumdung, der Produzent wolle juristisch gegen das Blatt vorgehen.
8./9. Oktober: Sein eigenes Filmstudio, The Weinstein Company, habe den Hollywood-Mogul entlassen, erklären dessen Direktoren. Prominente wie Meryl Streep, Judi Dench und Hillary Clinton distanzieren sich - ebenso wie Weinsteins Ehefrau Georgina Chapman.
12. Oktober: Die Polizei in New York will bereits abgeschlossene Ermittlungen gegen Weinstein neu aufrollen.
14. Oktober: US-Medien berichten, die Oscar-Akademie habe Weinstein nach einer Dringlichkeitssitzung aus dem Verband ausgeschlossen.
15. Oktober: Scotland Yard in London ermittelt laut Medienberichten wegen sexueller Übergriffe gegen den Produzenten. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron will ihm den Titel „Ritter der Ehrenlegion“ entziehen, der Weinstein 2012 verliehen worden war.
16. Oktober: Mit dem Hashtag #MeToo haben sich bereits Zehntausende Frauen im Internet als Opfer sexueller Übergriffe zu erkennen gegeben - ausgelöst durch einen Tweet der Schauspielerin Alyssa Milano.
17. Oktober: Medien berichten, der Produzent sei als Verwaltungsrat der Weinstein Company zurückgetreten.
19. Oktober: Die Polizei in Los Angeles nimmt Ermittlungen auf. Das britische Filminstitut entzieht Weinstein die Ehrenmitgliedschaft.
30. Oktober: Der Verband der US-Filmproduzenten schließt Weinstein aus der Producers Guild of America aus.
7. November: Der Produzent soll private Sicherheitsfirmen engagiert haben, um Informationen über seine mutmaßlichen Opfer zu sammeln und weitere negative Artikel zu stoppen, berichtet das Magazin „The New Yorker“. Auch Journalisten seien ins Visier geraten.
10. November: Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles will ein Team von Sonderermittlern einsetzen, um Fälle von sexueller Belästigung in der Filmbranche aufzuklären. Zuvor waren Vorwürfe gegen weitere US-Stars laut geworden - darunter Dustin Hoffmann und Kevin Spacey, der Komiker Louis C.K. sowie der Regisseur James Toback.
12. November: Bei einem Protestmarsch in Hollywood demonstrieren Hunderte gegen sexuelle Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz.