Osttirol

Gräberfeld unter Stallungen auf Burg Heinfels entdeckt

Burg Heinfels wird restauriert. Dabei fanden Archäologen die sterblichen Überreste von Menschen aus dem 7. Jahrhundert.
© Museumsverein Burg Heinfels

Bei der Restaurierung von Burg Heinfels tauchten Gräber aus dem Frühmittelalter auf. Dies lässt auf das wahre Alter der Burg schließen.

Heinfels –Eine außergewöhnliche Entdeckung machten Archäologen auf Burg Heinfels – oder besser gesagt, darunter. Bei Grabungen unterhalb der ehemaligen Stallungen fand das Team um Irene Knoche und Maria Bader vom Büro für archäologische Dienstleistungen Wörgl ein Gräberfeld, das aus dem frühen Mittelalter stammen dürfte.

© Museumsverein Burg Heinfels

Bisher wurden zwölf Gräber freigelegt, darunter ein Kindergrab. Die Ausrichtung der Ruhestätte ist von Osten nach Westen. In den Gräbern wurden keine Beigaben gefunden. Die Toten sind in Demutshaltung beerdigt – also in einer Haltung, die Unterwerfung ausdrücken soll. Daraus ziehen die Wissenschafter den Schluss, dass es sich um eine frühe christliche Bestattung im 7. oder 8. Jahrhundert nach Christus handeln könnte.

Der Fund dieses Gräberfeldes wirft ein ganz neues Licht auf die Geschichte von Burg Heinfels. Denn diese wurde erst 1239, also weit nach dem 7. bzw. 8. Jahrhundert, erstmals urkundlich erwähnt. Besiedelt war das Areal aber offenbar schon lange vorher. Dies hatten Forscher schon nach ersten Funden bei Grabungen im Jahr 1990 vermutet.

Teilweise ragen die Gräber unter die östliche Burgmauer. Die Mauer wird erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts erstmals erwähnt, in weiterer Folge errichtete man an der östlichen Mauer einen Pferdestall. Bereits zu dieser Zeit dürften Spuren der früheren und nun gefundenen Grabstätten nicht mehr vorhanden gewesen sein.

Eine spezielle Untersuchungsmethode kann das Alter der aufgefundenen sterblichen Überreste aus alter Zeit genau datieren: Sie heißt C14-Methode und kommt bei den Grabungen auf Burg Heinfels zum Einsatz. Das Archäologenteam arbeitet weiter, solange es das Wetter zulässt. Nach der Winterpause werden die Arbeiten 2018 wieder aufgenommen.

Alle Einzelheiten über das Gräberfeld von Burg Heinfels sollen in einem Museum präsentiert werden, das zum neuen Konzept der Burg gehört. In zwei bis drei Jahren, wenn die Sanierung der Burg abgeschlossen ist, wird diese für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (TT, co)

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Catharina Oblasser

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