Pole nach Selbstverbrennung beerdigt - Politische Debatte
Warschau (APA/dpa) - Vier Wochen nach seiner Selbstverbrennung vor dem Warschauer Kulturpalast ist der Pole Piotr S. in Krakau beerdigt word...
Warschau (APA/dpa) - Vier Wochen nach seiner Selbstverbrennung vor dem Warschauer Kulturpalast ist der Pole Piotr S. in Krakau beerdigt worden. An der Trauerfeier des 54-Jährigen, der aus Protest gegen Polens umstrittene Regierung gehandelt haben soll, nahmen Mitglieder der Opposition sowie regierungskritischer Bürgerbewegungen teil, wie die Zeitung „Gazeta Krakowska“ am Dienstag berichtete.
Wie von der Familie des Toten erbeten, verzichteten sie demnach bei der Zeremonie auf Parteiflaggen und politische Symbole. Der Tod von Piotr S., der sich am 17. Oktober selbst angezündet hatte und zehn Tage später an den Verbrennungen starb, wurde in Polen kontrovers diskutiert.
Der Mann soll sich mit der Aktion gegen die mit absoluter Mehrheit regierende Partei Recht und Gerechtigkeit PiS und die von ihr vorangetriebene Einschränkung der Bürgerrechte gewehrt haben, berichteten Medien unter Berufung auf ein Abschiedsbotschaft des Polen. PiS-Anhänger kritisierten, sein Tod werde für politische Zwecke von der Opposition missbraucht. Zudem stellten sie die psychische Stabilität von Piotr S. infrage, der an Depressionen litt. Polens Nationalkonservative stehen wegen rechtsstaatsgefährdender Gesetze international in der Kritik.