Bezirk Schwaz

Parkplatzmisere in Jenbach wird immer schlimmer

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Die Parkkolonne auf der Zufahrtsstraße zum Jenbacher Bahnhof wird stetig länger und für die Autofahrer heißt es zahlen. Von einer Zwischenlösung der Polizeiinspektion sind die ÖBB nicht zu begeistern.

Von Walter Zwicknagl

Jenbach –Der tägliche Kampf um einen Stellplatz am Jenbacher ÖBB-Bahnhof sorgt bei den Bahnkunden für immer mehr Frust und Ärger. Viele müssen ihr Auto irgendwo abstellen und kassieren dafür saftige Strafen. Seit Jahren wird von einer Park&Ride-Anlage gesprochen, außer etlichen Planungsverhandlungen ist es aber dabei geblieben. Und jetzt werden auch schon die Zufahrtsstraße zum Bahnhof und der Kreisverkehr verparkt. Es wird abgeschleppt oder Anonymverfügungen stecken hinter dem Wischerblatt. Einer der Betroffenen ist ein Schwazer, der sich ebenfalls in eine etwa 30 Fahrzeuge umfassende Parkkolonne einordnete. Da nützte nichts, dass er seinen Behindertenparkausweis gut sichtbar deponierte. „Was ist das für eine Verkehrs- und Infrastrukturpolitik?“, fragt er in einem Brief an den Landeshauptmann und weitere Politiker verärgert.

„Wir sind täglich vor Ort und kennen die Misere. Uns ist bewusst, dass Strafen nicht das Problem lösen“, sagt Elmar Hepperger, der Chef der Polizeiinspektion Jenbach. Er kann das Gerede von der Errichtung eines Parkhauses, das seit Jahren durch die Gegend schwirrt, nicht mehr hören. „Alles leere Versprechungen“, meint er enttäuscht.

Zur vorläufigen Entspannung hätte aber ein Vorschlag der Polizeiinspektion beitragen können. „Die Idee bestand in einem Einbahnsystem, das zudem 26 reguläre legale Parkplätze gebracht hätte. 6000 Euro hätte das gekostet, die Hälfte hätte die Marktgemeinde Jenbach übernommen. Das war schon alles mit BM Dietmar Wallner und dem Bahnhofsmanagement besprochen und wurde in der Vorwoche vom ÖBB-Immobilien-Management abgeschmettert. Und das scheinbar mit der Begründung, dass ohnehin bald eine Park&Ride-Anlage komme. Dass an Werktagen 20 bis 30 Autos auf dem Fahrstreifen von Westen nach Osten stehen, ist fast schon normal“, klärt der Jenbacher Bauamtsleiter Christian Wirtenberger auf und ärgert sich, dass die ÖBB als Bremsklotz bei Verbesserungen agieren. Da werde gegen die Kunden gearbeitet, meint er.

Von intensiven Gesprächen um Grundtausch und Grundkauf für ein Parkhaus spricht hingegen Martin Gradnitzer, der ÖBB-Projektleiter für Tirol und Vorarlberg. „Wir müssen im Dezember eine Entscheidung treffen, wo und wie das Parkhaus stehen soll. Ich glaube, wir sind schon weit bei den Verhandlungen“, übt er sich in positiven Perspektiven. Aber es wird trotzdem lange dauern. Denn ein Vertrag mit dem Besitzer des benötigten Areals muss erst einmal geschlossen werden, dann kommt ein Vertrag mit der Gemeinde und weiter braucht es die eisenbahnrechtliche Genehmigung. Wer den Amtsschimmel kennt, verfällt nicht in Euphorie. Und für die mehr werdenden Kunden der Bahn heißt es Parkplatz suchen und dann doch für eine Anonymverfügung oder Abschleppen blechen.

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Angela Dähling

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