Frankfurter Börse

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der steigende Eurokurs hat am Dienstag den Erholungsversuch am deutschen Aktienmarkt abgewürgt. Die Anlege...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der steigende Eurokurs hat am Dienstag den Erholungsversuch am deutschen Aktienmarkt abgewürgt. Die Anleger scheuten wieder das Risiko und zogen sich an die Seitenlinie zurück. Der DAX, der anfangs noch positiv auf das starke Wirtschaftswachstum in Deutschland reagiert hatte, gab am Schluss um 0,31 Prozent auf 13.033,48 Punkte nach. Eine starke Gemeinschaftswährung kann Exporte außerhalb der Eurozone erschweren.

Der MDAX der mittelgroßen Werte stieg dagegen um 0,29 Prozent auf 26.358,85 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 0,86 Prozent auf 2.491,48 Punkte. Unter den Einzelwerten standen im Dax mit Henkel, Infineon und RWE noch drei Nachzügler der Berichtssaison im Fokus. Deutlich mehr Geschäftsberichte gab es von den Unternehmen aus den Nebenwerte-Indizes.

Während Infineon-Papiere die DAX-Spitze mit plus 2,66 Prozent einnahmen, zählten die Vorzugsaktien von Henkel zu den großen Verlierern des Tages mit einem Abschlag von 4,26 Prozent. Der Chiphersteller aus München hatte zwar über ein durchwachsenes viertes Geschäftsquartal berichtet, doch der Ausblick auf das angelaufene Geschäftsjahr 2017/18 kam am Markt gut an. Die Papiere des Konsumgüter-Herstellers Henkel hingegen litten vor allem darunter, dass die Sparten Kosmetik und Haushaltsgüter erneut die Erwartungen verfehlt hatten.

Papiere von RWE gaben nach Neunmonatszahlen um 5,56 Prozent nach. Commerzbank-Analystin Analystin Tanja Markloff warnte vor Risiken mit Blick auf die deutschen schadstoffintensiven Braunkohlekraftwerke des Energiekonzerns. Händler berichteten zudem von Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs im Verlauf des Jahres stark gestiegen war.

Im TecDAX büßten die Nordex-Anteile 3,51 Prozent ein, nachdem die Auftragslage des Herstellers von Windkraftanlagen im dritten Quartal desaströs gewesen war und daher die Umsatzprognose gekappt wurde. Mit einem Kursverlust von mehr als 60 Prozent zählen Nordex zu den Top-Verlierern des bisherigen Aktienjahres 2017.

Für die Aktien von United Internet stiegen hingegen nach Zahlen um 3,52 Prozent auf ein Rekordhoch. Beim IT-Dienstleister Compugroup hatte die Deutsche Bank auf großes Wachstumspotenzial in Verbindung mit der elektronischen Gesundheitskarte aufmerksam gemacht. Der Compugroup-Kurs schnellte um 6,05 Prozent nach oben.

Dem kriselnden Industriedienstleister Bilfinger, der im Juli die operative Gewinnprognose gekappt hatte, gelang es dagegen nun, die Anleger dieses Mal zu überzeugen. Zwar hatten Kosten für den Konzernumbau Bilfinger im dritten Quartal in die Verlustzone gedrückt, doch im eigentlichen Geschäft war es besser gelaufen. Die Papiere nahmen mit plus 7,39 Prozent den Spitzenplatz im SDAX ein.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA487 2017-11-14/18:52