Erster „Welttag der Armen“ - Heimische Pfarren beteiligen sich

Wien (APA) - Papst Franziskus hat den Sonntag vor dem Christkönigsfest (19. November) zum „Welttag der Armen“ bestimmt. Auch Österreichs röm...

Wien (APA) - Papst Franziskus hat den Sonntag vor dem Christkönigsfest (19. November) zum „Welttag der Armen“ bestimmt. Auch Österreichs römisch-katholische Diözesen beteiligen sich bei der Aktion. So hat die Bischofskonferenz eine landesweite Durchführung der „Elisabeth-Sammlung“ zugunsten von Armutsbetroffenen im Inland angekündigt, berichtet „Kathpress“. Auch die Caritas greift das Anliegen groß auf.

Auch in Österreich gebe es „zu viele Menschen, die nicht wissen, wie sie den Alltag aus eigener Kraft bewältigen sollen“, erklärten die Bischöfe. Die Kirche sehe ihren Platz „an der Seite der Armen“ und wolle Menschen an den Rändern der Gesellschaft beistehen, „weil konkrete Nächstenliebe Fundament und Prüfstein des christlichen Glaubens ist“. Wichtig sei auch der Kampf gegen die Ursachen von Armut und Ausgrenzung, wozu der Sozialstaat gestärkt und weiterentwickelt werden müsse.

Neben Themenschwerpunkten werden am kommenden Sonntag in Gottesdiensten Warensammlungen für Sozialmärkte oder Lebensmittel-Ausgabestellen veranstaltet, Notschlafstellen-Bewohner in die Messe und zum Suppenessen geladen oder „Rundgänge der Not“ an Orte der Unterstützung angeboten. Mit der Aktion #keksehelfen (www.caritas.at/keksehelfen) regt die Caritas dazu an, Weihnachtskekse zu backen und gegen eine Spende für die Inlandshilfe anzubieten.

Nach Angaben der Caritas sind rund 1,2 Millionen Menschen in Österreich armutsgefährdet, 410.000 sogar manifest arm. Der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs sagte im Interview mit der „Kathpress“, der „Welttag der Armen“ solle vor allem zu einem „Erfolg für die Armen“ werden. Es gebe ein großes Bewusstsein dafür, dass zu Liturgie und Christsein wesentlich auch der Blick auf die Armen gehöre. Wachse die Empathie für Armutsbetroffene, könne er auch das Bewusstsein verändern.

Treibende Kraft für die Initiativen in Österreich ist die in den Pfarren stark verwurzelte Caritas. Unter ihren Vorschlägen zur Gestaltung des neuen Welttages findet sich etwa die Aufstellung eines Warenkorbes zur Sammlung haltbarer Lebensmittel und Hygieneartikel für Sozialmärkte oder Tafeln. „Rundgänge der Not“ machen damit vertraut, wo Bettler vor dem Supermarkt schlafen oder wohin sich Alleinerziehende in Finanznöten wenden können.