Schutzzone in Schwaz wurde abgeändert
Die einen freut’s, den anderen ist die Schwazer Stadtbildschutzgesetz-Zone ein Dorn im Auge.
Von Eva-Maria Fankhauser
Schwaz –Die Stadt und Ortsbildschutzgesetz-Zone (SOG-Zone) sorgte in Schwaz für Wirbel. Beim ersten Entwurf gingen 12 Eigentümer auf die Barrikaden und reichten eine Stellungnahme ein – die TT berichtete. Nun gibt es einen neuen Planungsentwurf.
Ein paar Eigentümer dürfen beruhigt aufatmen. Ihre Stellungnahmen fanden Gehör und wurden im neuen Plan zur SOG-Zone berücksichtigt. In intensiven Gesprächen mit der Stadt und den Planerinnen konnten die Betroffenen ihre Ansichten schildern. Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend präsentierte der stv. Stadtbaumeister Wolfgang Moser die Änderungen.
Die Planerinnen des Büros Bauforschung Tirol sahen nach neuerlicher Begutachten keinen Grund, die Abgrenzungen der Schutzzone zu ändern. Außer in einem Bereich: Beim Bezirkskrankenhaus soll die Grenze geringfügig verschoben werden, damit ein Bettentrakt nicht mehr in der Zone liegt.
Zudem lenkt die Stadtgemeinde bei drei weiteren Bereichen ein. Die Kleinzone in der oberen Fuggergasse wird zurückgenommen. Weiters kann der betroffene Hausbesitzer Josef Micheli aufatmen. Er war bei der Sitzung anwesend und lauschte gespannt den Änderungen. Sein Haus bleibt zwar in der SOG-Zone, aber die Ausweisung als charakteristisches Gebäude bleibt ihm erspart. „Ich bin froh und zufrieden“, sagt Micheli nach der Sitzung. Auch das so genannte „Bettelumkehr“ wird nicht, wie zuvor geplant, als charakteristisches Gebäude ausgewiesen.
Andere Betroffene müssen sich der Schutzzone wohl beugen. „Für mich sind die Stadtgalerien nicht charakteristisch für Schwaz. Daher bitte ich, sie aus der SOG-Zone rauszunehmen“, sagte Ersatz-GR Benjamin Kranzl (parteilos). Laut Grünen-StR Viktoria Gruber sei es gut, dass die Stadtgalerien in der Zone liegen: „Wenn dort irgendwann Veränderungen anstehen, ist es wichtig, dass wir ein Mitspracherecht haben.“
Kritik kam von GR Victoria Weber (SP): „Mein Herzblut schlägt nicht für diese Zone. Sie wird schützen, wahren und einschränken. Die Leute werden sich an Regeln halten müssen, die sie nie wollten, und Bauvorhaben werden sich verzögern.“ Man müsse Schwaz aus mehreren Blickwinkeln sehen, auch wenn man die Kultur erhalten wolle. Für FP-StR Edi Rieger sind die Änderungen vernünftig: „So können wir zustimmen.“
Es gab sechs Enthaltungen und eine Gegenstimme. Die Schutzzone wurde somit beschlossen und liegt drei Wochen zur Einsichtnahme auf.